Universität Tübingen: Global Awareness for Future Teachers

“Global Learning Abroad – Education in Exchange”

Portfoliokurse als Ressource für die berufliche Entwicklung von Lehramtsstudierenden durch Reflexion ihrer Auslandserfahrungen

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Zielsetzung für die Begleitung von Auslandsaufenthalten

Studierende präsentieren vor einem Bildschirm, während andere Teilnehmer sitzen und zuhören.

Über die gesamte Laufzeit des Projekts “Global Awareness for Future Teachers” hinweg legte die Tübingen School of Education einen großen Schwerpunkt auf den Studierendenaustausch. Um Lehramtsstudierende aus Tübingen sowie von den Partneruniversitäten umfassend zu unterstützen, entwickelte die School of Education das Portfoliokonzept “Global Learning Abroad – Education in Exchange”. Ziel ist es, die im Bereich Globales Lernen vollzogenen Lernprozesse und die individuelle Reflexion der interkulturellen Erfahrungen in diesem Portfoliokurs zusammenzuführen und in den Professionalisierungsprozess der Lehramtsstudierenden einzuflechten. Dieser Kurs wird hier als ein Good-Practice Beispiel für die Vor-/Nachbereitung, Begleitung und Reflexion von Auslandsaufenthalten in der Lehrerbildung vorgestellt.

Ein Teil des Portfoliokurses beinhaltet die individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema “Global Awareness – Education in Exchange”, welches die Studierenden selbstständig im Rahmen kleiner medialer Projekte bearbeiten. Das folgende Video ist das Ergebnis eines der thematischen Projekte des Portfoliokurses und zeigt den internationalen Austausch zu gesellschaftlichen sowie globalen Herausforderungen. Unter der großen Fragestellung, was es in einer global vernetzten Welt bedeutet, Lehrkraft zu sein, stellt eine Tübinger DAAD-Stipendiatin am Partnerstandort Aix-Marseille in einem Interviewformat Fragen an zukünftige und aktive Lehrkräfte.

Projekte der Studierenden des Kurses

Das Portfolio als methodisches Instrument

Innerhalb des Kurses ist der Lernprozess so strukturiert, dass persönliche Erfahrungen im interkulturellen Kontext reflektiert und vor dem Hintergrund der individuellen Professionsentwicklung eingeordnet werden. Das Portfolio ist als methodisches Instrument gut dafür geeignet, Reflexionen auf verschiedenen Ebenen anzustoßen und persönliche Entwicklungsprozesse abbilden zu können, insbesondere, wenn Portfolios (wie auch im vorliegenden DAAD-Projekt) nicht als Instrument der Leistungsüberprüfung eingesetzt werden.1 Um die individuelle und selbstgesteuerte Bearbeitung des Portifolios sicherzustellen, erhalten die Studierenden einen Onlinezugang zu den Aufgabenstellungen.

Inhaltliche Ausrichtung

Inhaltlich besteht der Kurs aus zwei Teilen: Erstens erarbeiten die Studierenden während ihres Auslandsaufenthaltes selbstständig und individuell Portfolioaufgaben. Diese beinhalten zum einen Reflexionsaufgaben für die Bearbeitung der persönlichen interkulturellen Erfahrungen, zum anderen enthalten sie theoriebasierte Wissensaneignungsaufgaben im Themenkomplex von Global Awareness, wie Globales Lernen, Globales Bewusstsein, inter-/transkulturelle Theorien, Vergleiche globaler Schulsysteme uvm.

Schlagwortgalerie aus dem KursUm das auf dieser Grundlage erarbeitete Wissen und die Reflexionen der eigenen Erfahrungen im Ausland systematisch zu begleiten, findet zweitens im didaktisch angeleiteten Co-Teaching Format der Austausch über die schulrelevanten Themen statt, immer mit Blick auf “Global Learning”, “Global Awareness” und Lehrerbildung. Sowohl im Onlineformat mit den Studierenden im Ausland als auch mit den internationalen Studierenden in Tübingen erarbeiten diese selbstständig Merkmale zum globalen Bewusstsein, globalen Lernen und inter-/transkultureller Kompetenzen, basierend auf den eigenen Überlegungen, Recherchen und Projekten.

Student Voices

Limpho Mokoena
As an exchange student, the portfolio class has been a great tool to help me express myself confidently, knowing that I am supported emotionally, knowing that my feelings are valid and welcome and that whatever that I express during class, I will not be judged but I will be heard.
Mokoena, Limpho
Fiona Sieler
Especially in the beginning of my stay abroad, I felt lost, and our regular meetings helped me a lot to stay on track and to stay motivated doing all the work. The course made me feel like my time abroad had a purpose other than only my personal development.
Sieler, Fiona
Isasiphinkosi Mdingi
The experience being abroad has opened my eyes on how pluralisation of knowledge looks like in day to day classroom. Being with students from different parts of the world changes how one views the world. The program has given me that opportunity to interrogate the world differently.
Mdingi, Isasiphinkosi
Mareike Teborg
I was very thankful for the scientific support and the texts on which we worked. The reading material and online assignment questions always set the perfect tone for each topic and pushed me to think more critically about the issues we were exploring.
Teborg, Mareike
Siphelele Gcwensa
My experience in the portfolio course was an enriching international education experience. I was exposed to principles of effective teaching, guided by the German educational concept of ‘Bildung’. This changed my perspective of education into a more inclusive ecosystem form of education that considers teaching beyond the scope of pedagogical practices.
Gcwensa, Siphelele

Weiterführende Informationen & Kontakt

Projekthomepage

Kontakt

​Carina Stickel / Deborah Diekmann
Projektkoordinatoren Tübingen School of Education
carina-juliane.stickel@uni-tuebingen.de
deborah.diekmann@uni-tuebingen.de
Tel.: +49 7071 29-75517

Literaturverzeichnis

1 Feder, L., & Cramer, C. (2019). Portfolioarbeit in der Lehrerbildung. Ein systematischer Forschungsüberblick. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 22(5), 1225–1245.; Feder, L., Cramer, C., Bohl, T., & Wenz, K. (2019). Portfolioarbeit in der Lehrerbildung. Potenziale – empirische Forschungslage – konzeptuelle Kontextualisierung. In Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.), Verzahnung von Theorie und Praxis im Lehramtsstudium Erkenntnisse aus Projekten der “Qualitätsoffensive Lehrerbildung” (S. 40–47). Berlin: BMBF.