- Teaching in English – ein Sprachkurs+
- Ursprungsidee und Zielsetzung
- Notwendigkeit interkultureller Erfahrungen
- Umsetzung und Evaluation
- Vernetzung und Austausch
- Weiterführende Informationen & Kontakt
Ursprungsidee und Zielsetzung
Der Sprachkurs+ “Teaching in English” richtet sich an alle Lehramtsstudierende und Interessierte, die sich mit der englischen Fachsprache im Bereich Bildungswissenschaften auseinandersetzen möchten. Insbesondere bietet er sich als ideale Vorbereitung für ein Schulpraktikum sowie für ein lehramtsspezifisches Studium im Ausland an. Darüber hinaus ermöglicht er allen Lehramtsstudierenden, ihre internationalen Kompetenzen zu stärken und fördert somit die Internationalisierungsbestrebungen @home.
Die Ursprungsidee des Kurses begründet sich in Überlegungen, dass analog zu den fachspezifischen Fremdsprachenausbildungen (FFA), die an der Universität Passau in Bereichen wie Jura, Wirtschaftswissenschaften, Kulturwirtschaft erfolgreich etabliert sind, auch ein niederschwelliges Äquivalent im Lehramt entwickelt werden soll. Insbesondere für die Zielgruppe jener Lehramtsstudierenden, die in ihrer Fächerkombination keine Fremdsprache gewählt haben und die – trotz vorliegen guter allgemeinsprachlicher Englischkenntnisse – im fachsprachlichen Bereich besondere Unterstützungsbedarfe aufweisen; insbesondere für diejenigen Lehramtsstudieren, die zusätzlich eine sich über mehrere Semester hinziehende Fremdsprachenausbildung in ihrem Studienplan ohne Studienverlängerung nicht integrieren können.
[...] Insgesamt kann ich den Kurs besonders angehenden Lehrkräften, die im Ausland unterrichten wollen, aber auch jeder anderen Lehrkraft wärmstens empfehlen.Lisa Narbe, global.trex Passau Stipendiatin, Lehramtsstudentin und Kursteilnehmerin
Notwendigkeit interkultureller Erfahrungen
Das bayrische Lehrerbildungsgesetz sieht keinen verpflichtenden Auslandsaufenthalt im Lehramtsstudium vor, obwohl gerade im Kontext einer immer internationaler und globaler werdenden Unterrichtswirklichkeit in den Klassen @home interkulturelle Erfahrungen notwendiger denn je wären, um angehende Lehrkräfte auf diese heterogene Realität vorzubereiten. Kultur- und sprachsensibel zu unterrichten bedarf einer praktischen Vorbereitung, die das Erfahren der eigenen Fremdheit ermöglicht und das Verlassen der eigenen Komfortzone beinhaltet. Während Auslandspraktika für Lehramtsstudierende der Fremdsprachendidaktik aufgrund ihrer sprachlichen Vorbildung leichter umsetzbar sind, gibt es ein Desiderat bei der fach-/sprachlichen Vorbereitung für Lehramtsstudierende in den anderen Fächern. Auch wenn Studierende oft Englischkenntnisse auf hohem Niveau vorweisen können, fehlt ihnen die fremdsprachenspezifische, bildungswissenschaftliche Grundlage in Englisch.
Kursinhalte und Methodik
Diese Lücke wird durch Teaching in English geschlossen. In 15 aufbauenden Sitzungen werden die Teilnehmenden handlungsorientiert auf ihren Auslandsaufenthalt, den Schulalltag, die Unterrichtspraxis und Reflexionsarbeit vorbereitet, und zwar in einem fremdsprachendidaktischen Setting. Lernziele des Kurses sind u. a. einen ersten Einblick in die Bildungs-/Schullandschaft anderer Länder zu gewinnen, mehr Sicherheit im internationalen Kontext zu unterrichten und sich mit aktuellen internationalen Bildungstrends und Bildungsbegriffen vertraut zu machen, um den bildungswissenschaftlichen Diskurs mit Peers auf globaler Ebene zu ermöglichen. Auf der Grundlage theoretischer Inputs werden praktische Lehr-/Lernszenarien entwickelt, gesetzt und gemeinsam besprochen. Größere und kleinere Unterrichtsphasen werden eingeübt und metaperspektivisch reflektiert. Mögliche Instruktions- versus Konstruktionsformen werden in vertauschten Rollen eingeübt, diskutiert und so sichtbar gemacht.
Ich kann mich noch sehr gut an meine Studienzeit erinnern, als ich gerade dabei war, mich selber für einen längeren Auslandsaufenthalt vorzubereiten. An all die Hürden, die zu überwinden waren und an all die zusätzlichen Mühen, die man auf sich nehmen musste, um letztlich ans Ziel zu gelangen. So einen Kurs hätte ich mir damals gerne gewünscht und vieles wäre in der Tat leichter gewesen. [...]Dr. Hans-Stefan Fuchs, Leiter des Praktikumsamtes für Grund- und Mittelschulen an der Universität Passau
Umsetzung und Evaluation
Der Sprachkurs+ wird seit 2020 als Pilotprojekt digital angeboten. Die Evaluationsergebnisse zeigen erstens, dass sich die Teilnehmenden den Kurs als festen Bestandteil im Lehramtsangebot wünschen. Zweitens konnte bei den Teilnehmenden die Schwellenangst, einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren, gesenkt und die Motivation dafür erheblich gesteigert werden.
Dieser Empowerment-Effekt wurde durch Befragungen der Studierenden zu Beginn und Abschluss der Kursteilnahme bzw. besonders bei den Rückkehrenden nach dem Auslandsaufenthalt deutlich. So wurde durch die Kursteilnahme die Integration in den Schulkontext vor Ort erheblich erleichtert und von Anfang an auf routinierte Prozesse ausgelegt. Das positive Feedback unserer Partnerschulen und Partneruniversitäten bestätigt dies.
[...] Zur Vorbereitung für ein internationales Semester oder ein Praktikum im Ausland ist dies für unsere Studierenden eines der besten Formate zur Professionalisierung durch Internationalisierung, die wir aktuell an der Universität Passau zu bieten haben.Professorin Dr. Christina Hansen, Vizepräsidentin für Internationales und Diversity, Leitung der Abteilung Internationalisierung des Zentrums für Lehrkräftebildung und Fachdidaktik
Vernetzung und Austausch
Austausch- und Vernetzungstreffen mit den Partneruniversitäten
Jährliche Präsenztreffen (Koordinationsbesuche oder Gastdozenturen) fanden u.a. mit den internationalen Partneruniversitäten Zhejiang International Studies University (China), University of Education Winneba (Ghana), Gordon College of Education (Israel), Universidad de Ciencias Pedagógicas Enrique José Varona (Kuba), Stellenbosch University (Südafrika) und Muskingum University (USA) statt und wurden durch digitale Arbeitstreffen und einer virtuellen Autumn School ergänzt.
Bayernweite Kooperation
Es besteht eine mittlerweile fest etablierte Kooperation zwischen den bayerischen Lehramt.International-Projekten an den Universitäten Bamberg, Erlangen-Nürnberg, Passau und Würzburg, mit halbjährlichen Treffen und Kooperationsveranstaltungen. Ziel der Treffen ist die Abstimmung und Beratung über die Umsetzung von gemeinsamen Internationalisierungsanliegen in der Lehrkräftebildung in Bayern. Seit WS 2023/24 organisiert das Netzwerk der bayerischen Lehramt.International-Projekte gemeinsam eine semestrale Online-Veranstaltungsreihe für Lehramtsstudierende, Dozierende und Lehrkräfte ihrer jeweiligen Heimatuniversitäten sowie ihrer internationalen Partnerhochschulen (Thema im SoSe 2024: “Lunch talk: Schools and teaching around the globe”).
Bundesweite Vernetzung
Das global.trex Projekt nimmt an der monatlichen digitalen Austauschrunde mit 14 Lehramt.international Projekten über Projektabwicklung und Good Practice Beispiele teil, die von der LiMa-Projektkoordination seit 2021 initiiert und koordiniert wird.
Weiterführende Informationen & Kontakt
- Projekthomepage
- Digital Learning Media Pro – Praxisberichte zum Einsatz digitaler Medien an der Hochschule
Kontakt
Ophelia Sabine Blake
Projektkoordinatorin / Dozentin Teaching in English
sabine-ophelia.blake@uni-passau.de
Tel.: +49 (0)851/509-2645
Matthias Fuchs
Projektverantwortlicher
Geschäftsführung Zentrum für Lehrerbildung und Fachdidaktik (ZLF)
Leitung Abteilung Studiengangskoordination
matthias.fuchs@uni-passau.de
Tel.: +49 (0)851/509-2969