- Interkulturelles Lehren und Lernen im Schülerlabor
- Aufbau und Ziele
- Ergebnisse und Umsetzung
- Weiterführende Informationen & Kontakt
Aufbau und Ziele
Die Ruhr-Universität Bochum verfügt mit dem geistes- und naturwissenschaftlichen Schülerlabor (Alfried Krupp-Schülerlabor, AKS) über einen einzigartigen außerschulischen Lernort, in dem Schulklassen an wissenschaftliche Themen herangeführt werden. Studierenden der Universität wird in unterschiedlichsten Fächern die Möglichkeit gegeben, eigenständig oder gemeinsam mit Dozierenden neue Angebote zu entwickeln und diese dann mit Schülerinnen und Schülern durchzuführen. Entsprechende Angebote sind in Bochum curricular fest in den Lehramtsstudiengängen verankert.
Professional School of International Education (PiStE)
Im Rahmen des Projektes Professional School of International Education (PiStE) besuchten alle Gastdozierenden der Partneruniversitäten in Quito und Oulu dieses – deutschlandweit außergewöhnliche – Angebot der RUB und erhielten die Möglichkeit, in den Austausch mit unterschiedlichsten Akteurinnen und Akteuren zu treten bzw. die Durchführung von Projekten zu begleiten. Gleichzeitig wurde das Konzept im Rahmen einer Gastdozentur an der Partneruniversität Pontificia Universidad Católica del Ecuador (PUCE) vorgestellt und von der dortigen Wissenschaftsdidaktik per Video dokumentiert, mit dem Ziel, Möglichkeiten der Implementierung vor Ort auszuloten.
Ein Klassenzimmer, das kein Klassenzimmer ist. Genau das, was man braucht: ein Ort des Experimentierens und des Dialogs mit Türen, die der Gesellschaft offenstehen. Oft beschwert sich die Universität über die Trennung, die besteht zwischen dem, was dort gedacht und dem, was in Schulen unterrichtet wird. Warum nicht beide Seiten im Dialog und gegenseitigen Lernen vereinigen? Meiner Meinung nach gibt das Schülerlabor auf diese Forderung eine Antwort und kann als Modell pluraler Wissenskonstruktionen fungieren.Sofía Luzuriaga Jaramillo, docente-investigadora, Facultad de Ciencias Humanas, Pontificia Universidad Católica del Ecuador
Ergebnisse und Umsetzung
Im Sommersemester 2024 wird im Rahmen eines Projektseminars im Fach Spanisch ein Schülerlaborangebot zum Thema Diversität in Ecuador erarbeitet, das, basierend auf den Erkenntnissen der mehrjährigen, durch Lehramt.International ermöglichten Zusammenarbeit, nicht nur den Umgang mit sprachlicher, ethnischer und kultureller Heterogenität ins Zentrum rückt, sondern auch die für das südamerikanische Land charakteristische Biodiversität. Die Finanzierung von Gastdozenturen eröffnen dabei die einmalige Möglichkeit, das Seminar im Rahmen von Co-Teaching zu gestalten. Der Gastdozent der Pontificia Universidad Católica del Ecuador, Jorge Andrés Cruz Silva, bringt medienwissenschaftliche und -didaktische Expertise mit ein, die einen authentischen, ganzheitlichen und medial vielfältigen Blick auf ein Land wirft, das bislang in Lehrplänen und -materialien eine eher untergeordnete Rolle spielt, obschon es gerade im Themenkomplex Diversität einen faszinierenden Ausgangspunkt bildet, um nicht nur bei Schülerinnen und Schülern, sondern auch den unterrichtenden Lehrkräften und Studierenden interkulturelle Lernprozesse anzustoßen.
Wissenstransfer und Nachhaltigkeit
Das AKS bildet auf diese Weise einen zentralen Ort für den Wissenstransfer und führt Studierende an ihre zukünftige Tätigkeit als Lehrkräfte heran. Die entwickelten Angebote stehen langfristig, also auch nachfolgenden Generationen, als integraler curricularer Bestandteil der Ausbildung zur Verfügung und werden im Rahmen zukünftiger, auch digitaler Austauschformate, stetig aktualisiert und ausgebaut. Im Rahmen der Förderlinie Lehramt.International generierte Erkenntnisse und Konzepte erreichen damit einen hohen Disseminationsgrad in unterschiedlichen Akteurinnen- und Akteursgruppen.
Kinder und Jugendliche, Lehrkräfte aus Schulen und Hochschulen auf dem Campus in Interaktion zu sehen ist eine großartige Idee, die enorme Auswirkungen auf die berufsvorbereitende Ausbildung der Lehramtsstudierenden hat. Außerdem ist es unvergleichlich, die Kinder dabei zu sehen, wie sie sich in den Laboren wie Erwachsene fühlen, die einen Beitrag zur Forschung leisten.Johanna Anabel Herrera Segarra, Escuela de Ciencias de la Educación, Pontificia Universidad Católica del Ecuador
Weiterführende Informationen & Kontakt
Kontakt
- Projektkoordination: Nicole Kaufmann: pse-piste@rub.de
- Projektleitung: Prof. Dr. Björn Rothstein: bjoern.rothstein@rub.de
- Prof. Dr. Judith Visser: judith.visser@rub.de
- Dr. Henning Feldmann: henning.feldmann@rub.de