- Erfolgreiche Internationalisierung der Lehrkräftebildung
- Internationale Strukturen in Lehramtsstudiengängen
- Vielfältige Vernetzung und Kooperationen stärken
- Internationalisierung nachhaltig fördern
- Schlaglichter des bisher Erreichten
- Weiterführende Informationen & Kontakt
Internationale Strukturen in Lehramtsstudiengängen
Seit 2019 hat das Programm Lehramt.International mehr als 36 deutsche Hochschulen dabei unterstützt, ihre Lehramtsstudiengänge zu internationalisieren. Damit wurden bereits über die Hälfte der deutschen Hochschulen mit Lehrkräftebildung erreicht. Die geförderten Modellprojekte nutzen einen vielseitigen Maßnahmenkatalog, um internationale Strukturen in die Lehramtsstudiengänge zu integrieren, angepasst an die jeweiligen Ausgangssituationen der Hochschulen. So konnten sowohl das Programmziel der strukturellen Internationalisierung in der Lehrkräftebildung als auch die Erweiterung internationaler Kooperationsnetzwerke sehr erfolgreich umgesetzt werden: von Mexiko bis Japan und von Norwegen bis Südafrika.
Vielfältige Vernetzung und Kooperationen stärken
Die Verstetigung der internationalen Netzwerke und die kooperative Zusammenarbeit innerhalb der Hochschulen sind elementar für den langfristigen Erfolg der Internationalisierung der Lehrkräftebildung. Aber auch die Vernetzung der Modellprojekte untereinander ist ein wichtiger Baustein des Programms. So wurden regelmäßig Tagungen mit aktuellen Themenschwerpunkten durchgeführt. Diese boten die Gelegenheit, sich zu Good Practice-Erfahrungen der Projektarbeit auszutauschen: in 2021 die hybride Tagung “Internationalen Austausch in post-pandemischen Zeiten gestalten“ und in 2023 “Internationale Kooperationen resilient gestalten“. Im Verlaufe des Förderzeitraums konnten weitere Vernetzungsformate wie der Newsletter „Lehramt.International“ mit Beiträgen der Projekte zu Zertifikatsentwicklungen, Anerkennungspraktiken, Publikationen oder auch Gastdozenturen an den internationalen Partnerhochschulen initiiert werden. Daneben wurde dem Wunsch nach einem weiteren, informellen Austausch in Form einer regelmäßigen „Tafelrunde“ Rechnung getragen. Die vorgestellten Einblicke in die praktische Projektarbeit reichten hier vom Aufbau eines bayerischen Modellprojekt-Netzwerks bis zur Umsetzung von Lehrendentandems in Form von COIL und Joint Seminars.
So konnten auf vielfältige Weise Projektergebnisse an weitere Hochschulen disseminiert und Anknüpfungspunkte zu den eigenen Internationalisierungsvorhaben geschaffen werden.
Internationalisierung nachhaltig fördern
Die weitere Etablierung der Internationalisierung@home – etwa durch virtuelle Angebote oder internationale Gastdozenturen an der deutschen Hochschule – macht internationale Erfahrungen auch für weniger mobile Lehramtsstudierende zugänglich. Auch zahlreiche interkulturelle Lerngelegenheiten, Beratungs- und Informationsstrukturen sowie Betreuungs- und Reflexionsformate für Auslandsaufenthalte Studierender wurden umgesetzt. Ein nachhaltiger Aufbau curricular verankerter interkultureller Lerngelegenheiten benötigt Zeit.
Es ist daher erfreulich, dass das Programm Lehramt.International ab 2025 in eine nächste Förderphase geht, um die bisherigen Erfolge nachhaltig zu sichern, neue Projekte zu unterstützen sowie den Austausch zwischen bisherigen und neuen Programmbeteiligten weiter zu fördern.
Das im Programm Lehramt.International geförderte Modellprojekt ProMobiLGS hat an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in vielerlei Hinsicht einen enormen Mehrwert erzielt. Nach fünf Jahren Projektförderung blicken wir auf deutlich verbesserte Strukturen bei der Anerkennung von Leistungen aus dem Ausland, sehr erfolgreiche und zufriedene Studierende, stabile Kooperationen der Partnerhochschulen in der Schweiz, der Türkei und den USA sowie eine intensive Vernetzung des Projekts innerhalb und außerhalb der Hochschule. All dies, ergänzt durch die zahlreichen Aktivitäten bei den internationalen Symposien und Autumn Schools, trägt zu einer sichtbaren und nachhaltigen Internationalisierung bei, von der letztlich die gesamte Hochschule profitiert.Henrike Schön, Akad. Dir., Projektleiterin ProMobiL GS
Schlaglichter des bisher Erreichten
In sieben zentralen Themenbereichen, die maßgeblich zum bisherigen Erfolg des Programms beigetragen haben, beleuchten die geförderten Modellprojekte in dieser Publikation anhand ausgewählter Beispiele ihre bisherigen Erfahrungen. Sie zeigen auf, was sich in der bisherigen Projektumsetzung bewährt hat, wo Herausforderungen aufgetreten sind und wie diese gemeistert werden konnten. Außerdem wird reflektiert, welche Empfehlungen sich für weitere lehramtsausbildenden Hochschulen daraus ergeben können und welche strategischen Ansätze auf verschiedenen Ebenen besonders erfolgreich waren.
Die sieben hier abgebildeten Themenbereiche widmen sich folgenden Fragestellungen:
1. Internationalisierung zuhause (I@H)
Welche Elemente (z.B. internationale Gastdozenturen, Sommer-/Winterschulen) haben sich in der Umsetzung für die Internationalisierung@Home bewährt?
2. Vor-/Nachbereitung, Begleitung und Reflexion von Auslandsaufenthalten
Wie ist es gelungen, Auslandsaufenthalte sprachlich, fachlich und interkulturell gut vorzubereiten, zu begleiten (z.B. durch Online-Sprachkurse, Propädeutika im Blended-Learning-Format, interkulturelle Trainings) und Reflexionselemente erfolgreich aufzubauen? Wie ist die Integration dieser Elemente in vorhandene Curricula gelungen?
3. (Begleit-)Forschung & Publikationen
Welche (Begleit-)Forschung konnten durch Modellprojekte zu einem bestimmten Thema initiiert werden? Welche Gründe waren ausschlaggebend für die Wahl eines Themas? Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse konnten aus den Erfahrungen der Projektumsetzung publiziert werden?
4. Curriculare Verankerung und Anerkennung von Internationalisierungserfahrungen
Wie ist es gelungen, Internationalisierungselemente (z.B. Auslandssemester) curricular zu verankern? Wie konnten Anerkennungsfragen weiter vorangebracht werden (z.B. Anerkennungsdatenbanken)?
5. Kooperationen nachhaltig aufbauen
Wie konnten Lehrende der deutschen Hochschule und der internationalen Partnerhochschulen für z.B. Gastdozenturen, Lehrendentandems, Sommer-/Winterschulbeteiligungen im Rahmen des Modellprojektes gewonnen werden? Wie können neue Kooperationen angebahnt und langfristig etabliert werden? Wie können Kolleginnen und Kollegen der Fachdidaktiken der eigenen Hochschule als Kooperationspartner der Internationalisierung gewonnen werden?
6. Peer to Peer-Mentoring, Testimonials und Alumniarbeit
Bei welchen Modellprojekt-Maßnahmen wurden Testimonials oder/und Alumni und Alumnae wie einbezogen? Wie kann eine gezielte Ansprache und Information Studierender zur Motivation für Auslandsaufenthalte beitragen, z.B. durch Peer to Peer-Mentoring? Welche Informations- und Beratungsformate haben sich, ggf. auch in Zusammenarbeit mit weiteren Arbeitseinheiten der Hochschule, bewährt?
7. Ausgewählte Unterrichtsfächer & Schulformen
Wie hat die Projektausrichtung auf ein Unterrichtsfach, eine bestimmte Fächerkombination oder auf eine Schulform die Umsetzung charakterisiert? Welche Herausforderungen haben sich durch die Fokussierung ergeben?
Die bisherigen Erfolge sind sehr beeindruckend und inspirierend, doch der Blick nach vorn zeigt: Es gibt noch genug zu tun!
Weiterführende Informationen & Kontakt
- Almut Lemke (Referentin Modellprojekte an deutschen Hochschulen, lemke@daad.de)
- Marion Glaser (Projektbearbeitung Modellprojekte, m.glaser@daad.de)
- Katharina Klein (Projektbearbeitung Modellprojekte, k.klein@daad.de)