- Auslandsaufenthalte im Lehramtsstudium aus der Sicht von Studierenden
- Befragung von Studierenden
- Auslandsmobilität: Umgfrageergebnisse nach Themenbreich
- Schlussfolgerung & Maßnahmen
- Vernetzung und Austausch
- Weiterführende Informationen & Kontakt
- Literaturverzeichnis
Befragung von Studierenden
Bachelor-Studierende der Bildungswissenschaften an der Europa-Universität Flensburg wurden einmal jährlich über drei Jahre hinweg mittels eines Online-Fragebogens zu ihrem Interesse an einem studienbezogenen Auslandsaufenthalt, auch welcher Art, und den von ihnen dazu wahrgenommenen Hindernissen befragt.
Die Daten wurden quantitativ analysiert. Es konnten einige Unterschiede zwischen den Studierenden, die angeben, eine Auslandsmobilität durchführen zu wollen (jeweils mehr als die Hälfte), und denen, die nicht daran interessiert sind, festgestellt werden.
Unterschiede mit einem mittleren bis hohen Effekt konnten für die Aspekte Studienbestandteil, Fachwissen, Berufsqualifizierung, Persönlichkeitsentwicklung und persönliche Umstände festgestellt werden.
Auslandsmobilität: Umgfrageergebnisse nach Themenbreich
Studienbestandteil
Mobilitätsuninteressierte halten einen Auslandsaufenthalt im Lehramtsstudium für eher verzichtbar und halten ihn für weniger üblich im Studium im Vergleich zu Mobilitätsinteressierten.
Fachwissen
Mobilitätsinteressierte gehen davon aus, dass ein Auslandsaufenthalt ihr Fachwissen fördert, während Uninteressierte eher nicht davon ausgehen.
Berufsqualifizierung
Im Gegensatz zu Studierenden mit Interesse an einem Auslandsaufenthalt halten nicht mobile Studierende einen Auslandsaufenthalt für eher nicht berufsqualifizierend, die beruflichen Einstiegschancen verbessernd, karrierefördernd und nützlich für den späteren Beruf als Lehrkraft.
Persönlichkeitsentwicklung
Auch wenn beide Gruppen davon ausgehen, dass ein Auslandsaufenthalt zur Persönlichkeitsbildung und zur Selbstständigkeit beiträgt, liegen die Werte der Mobilitätsuninteressierten unter denen der Interessierten.
Persönliche Umstände
Als Hindernis für einen Auslandsaufenthalt empfinden es beide Gruppen, von ihrem privaten Umfeld getrennt zu sein, die nicht-mobilen Studierenden jedoch in höherem Maße. Zudem sehen diese auch eine geringere Vereinbarkeit mit ihren privaten Verpflichtungen.
Schlussfolgerung & Maßnahmen
Das Projekt “Partners in Mobility” folgert aus den ausgewerteten Daten, dass durch folgende Maßnahmen ein Auslandsaufenthalt grundsätzlich attraktiver für Lehramtsstudierende würde:
- stärkere Kommunikation der Universität zur Bedeutung eines Auslandsaufenthaltes im Studium der Bildungswissenschaften
- intensive Hervorhebung der positiven Aspekte eines studienbezogenen Auslandsaufenthaltes für Lehramtsstudierende bezüglich des Fachwissens, der Persönlichkeitsentwicklung und der damit einhergehenden Berufsqualifizierung durch alle Lehrenden
- Angebote flexibler, niedrigschwelliger Mobilitätspfade, die insbesondere Kurzmobilitäten sowie internationalisation@home berücksichtigen1,2 und Beratung hierzu
- verstärkte Internationalisierung des Curriculums in den Bildungswissenschaften
- gesetzliche Verankerung einer Bonierung von Auslandsaufenthalten für den Vorbereitungsdienst und bei der Stellenbesetzung an Schulen
- Formate für potentiell Mobilitätsinteressierte, bei denen diese zusammen mit ehemaligen Outgoing-Studierenden Ängste und Bedenken gegenüber einem Auslandsaufenthalt sensibel thematisieren und mögliche Lösungen miteinander erarbeitet werden
Vernetzung und Austausch
Seit 2020 besteht eine Kooperation der Lehramt.International-Projekte ILAP (PH Weingarten), IMPACCT (JLU Gießen), Partners in Mobility (Europa-Universität Flensburg) und UNITE Cologne (Universität zu Köln). Dieser schlossen sich in den folgenden Jahren die Projekte Humboldt International Teacher Training (HU Berlin), IDEAS, Friedrich-Schiller-Universität und INVITE (PH Ludwigsburg) an. Neben administrativem Austausch, gemeinsamen Fortbildungen sowie der Öffnung von Veranstaltungen für Studierende und Mitarbeitende sind gemeinsame Vorträge und Veröffentlichungen entstanden.
Weiterführende Informationen & Kontakt
Projektpartner
- Dänemark: University College Syddanmark
- Sweden: Linköpings Universitet
- Finnland: Jyväskylän Yliopisto
- Ungarn: Eötvös Loránd Tudományegyetem
Kontakt
Dr. Kathrin Wild: kathrin.wild@uni-flensburg.de
Literaturverzeichnis
- 1Wild, Kathrin / Nierste, Wiebke / Kaiser, Katrin / Dasouqi, Nina (2023): Virtual Internationalization in Teacher Education. Experiences from Four Projects Conducted at German Higher Institutions. In: Mammadova, Tamilla (ed.): Academic Mobility through the Lens of Language and Identity, Global Pandemics, and Distance Internationalization. Multidisciplinary Perspectives. Publisher: Routledge. 256-270. DOI: http://dx.doi.org/10.4324/9781003366942-25.
- 2Wild, Kathrin (2024): Teacher Education Students and Virtual Mobility Formats – Insights from a Student Survey on the Flexibilization of Internationalization. In: Brück-Hübner, Annika / Müller, Ulrike Beate / Seifert, Anja (Hrsg.): (Virtual) Internationalization of Teacher Education – Theories, Concepts and Practical Approaches to construct a Future-oriented Education of Teachers. Bielefeld: wbv. 111-122. https://www.wbv.de/shop/Teachers-Education-Students-and-Virtual-Mobility-Formats-Insights-from-a-Student-Survey-on-the-Flexibilization-of-Internationalization-I77352W011