Universität Oldenburg: Dimensions of Diversity in Teacher Education

Ein Schulpraktikum im Ausland einmal ganz anders

Teaching Across Borders

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Das Konzept von TAB

Teaching Across Borders (TAB) ist unser wertvollstes Pferd im Lehramt.International-Stall. Im Sinne der internationalisation at home bietet es auch nicht-mobilen Studierenden die Chance, ihre Lehramtsausbildung zu internationalisieren. TAB basiert auf dem Konzept der Lesson Studies und ist in der Pandemie entstanden, als reguläre Praktika an Schulen nur eingeschränkt möglich waren.

Videointerview mit Prof. Dr. Heloise Sathorar

Ablauf und Aktivitäten

Über drei Workshops im Jahr lernen sich die Studierenden der Partneruniversitäten in Südafrika, den Niederlanden und Deutschland kennen. Nach einem Online-Kick-off, bei dem die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter in die unterschiedlichen Bildungskontexte eingeführt werden und sich gegenseitig ihre Schulsysteme erklären, bilden sich ländergemischte Gruppen. In diesen legen die Gruppen ein Thema fest, zu dem sie später einen Unterrichtsentwurf erstellen. Dabei findet auch ein Austausch darüber statt, was unter “gutem Unterricht” jeweils verstanden wird und wie man diesen vorbereitet.

Gearbeitet wird nur in den Workshops (motivationsfördernd). Zwischen den Workshops verabreden sich die Studierenden regelmäßig informell, um sich mit Blick auf das Alltagsleben in den verschiedenen Ländern besser kennenzulernen. Dabei sollen sie sich über das Smartphone z. B. gegenseitig in einen südafrikanischen Supermarkt mitnehmen, in ein deutsches Café oder eine niederländische Schule. Gepaart mit Gesprächen führt dies zu einer Sensibilisierung in Bezug auf die Diversität der Existenz- und Arbeitsbedingungen in den drei Ländern – neben der fachlichen Komponente das wichtigste Ziel der Veranstaltung.

Höhepunkte und Ergebnisse

Während des zweiten Workshops erarbeiten die Gruppen einen Unterrichtsentwurf zu einem meist fächerübergreifenden Thema. Während der Arbeitsphase besuchen die TAB-Lehrenden die Gruppen in den jeweiligen Breakout-Räumen und unterstützen bei Unklarheiten. Höhepunkt der TAB-Serie ist der dritte Workshop, der nach Möglichkeit hybrid stattfindet, sodass sich die Mehrheit der Studierenden vor Ort in einem der Partnerländer endlich in Präsenz kennenlernt. Im Rahmen des letzten Workshops präsentieren die Studierenden ihre Unterrichtsentwürfe vor einem Panel von lokalen Lehrkräften, die einschätzen, ob der Entwurf mit einer “echten” Klasse Bestand hätte. Idealerweise schließt sich eine Diskussion um bestimmte Aspekte der Unterrichtsplanung an.

Vorteile und Perspektiven

Teaching Across Borders stärkt die fremdsprachliche Kompetenz, es schärft eine intersektional angelegte Diversitäts-Sensibilität der Lehramtsstudierenden. Zudem schult es sie in der Unterrichtsgestaltung und erlaubt den berühmten Blick über den Tellerrand, der für Reflexions- und Bildungsprozesse unabdingbar ist. Der Perspektivwechsel macht die Studierenden flexibler in der Planung des eigenen Unterrichts und dem Umgang mit einer heterogenen Klasse. Nebenbei erwerben sie methodische Kompetenzen bezogen auf die Unterrichtsplanung im engeren Sinne, aber auch darüber hinaus im Umgang mit Digitalität durch die digital-hybride Anlage von TAB. Aufgrund der Niedrigschwelligkeit und der Teilnahmemöglichkeit “at home” erreichen wir eine Vielzahl von Studierenden und planen, das Format in Zukunft auszubauen.

 

Friederike Ulses
If you love meeting new people from around the world and new perspectives, go join the TAB community.
Friederike Ulses, Studentin im Rahmen von Teaching Across Borders

Weiterführende Informationen & Kontakt

Projekthomepage

Kontakt

Tina Grummel
International Office, Projektkoordinatorin
tina.grummel@uni-oldenburg.de
Tel.: +49 (0)441 798 2457