Universität Potsdam: UP Network for Sustainable Teacher Education

“Teaching the SDGs”

Wie eine Summer School und eine Projektwoche Internationalisierung mit Nachhaltigkeitsthemen verbinden

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Gewinnbringend und interessant

Im Potsdamer Projekt hat sich der Ansatz, die Sustainable Development Goals (SDGs) der UN mit Lehrformaten im Rahmen der Internationalisation@home zu verknüpfen, als äußerst gewinnbringend erwiesen: Nachhaltigkeitsthemen wecken das Interesse der Potsdamer Lehrenden, sich für die Internationalisierung der Lehre zu engagieren und sich langfristig interdisziplinär sowie global zu vernetzen.

Netzwerk und Partnerschaften

Damit einhergehend werden internationale Partnerschaften auf (Hoch-)Schulebene vertieft, und Studierenden wird ermöglicht, interkulturelle (Praxis-)Erfahrungen zu sammeln, ohne dabei ihr gewohntes Umfeld zu verlassen. Gleichzeitig dienen solche Kurzzeitformate als “Icebreaker“ für Auslandsaufenthalte von Lehramtsstudierenden, indem sie eventuelle Hemmschwellen abbauen und die Motivation zu weitergehenden interkulturellen Erfahrungen fördern.

Prof. Dr. Britta Freitag-Hild, Lehrstuhl "Didaktik der Anglistik und Amerikanistik mit dem Schwerpunkt interkulturelles Lernen", bis 2022: Projektleitung "UP Network for Sustainable Teacher Education”, Universität Potsdam
Um die 2015 verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umsetzen zu können, braucht es vor allem eines: qualitativ hochwertige Bildung. Sie befähigt Menschen und Gemeinschaften dazu, global verantwortungsvoll zu handeln. Künftige Lehrerinnen und Lehrer spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, jüngere Generationen auf die Herausforderungen in einer sich ständig verändernden Welt vorzubereiten. Unsere Summer School schärfte das Bewusstsein dafür. Zudem haben wir auf diesem Feld unsere internationalen Partnerschaften ausbauen können, die fachsprachlichen Kompetenzen der Studierenden gefördert und mehr interkulturelle Schwerpunkte in die Lehre integriert.
Prof. Dr. Britta Freitag-Hild, Lehrstuhl "Didaktik der Anglistik und Amerikanistik mit dem Schwerpunkt interkulturelles Lernen", bis 2022: Projektleitung "UP Network for Sustainable Teacher Education”, Universität Potsdam

International und interkulturell

Als Beispiele hierfür dienen die Summer School “Teaching the SDGs − Education for Sustainable Development and Global Citizenship”, die im Jahr 2022 stattfand, und die Projektwoche “1 Week for Future“, die 2024 bereits in die dritte Runde ging.

Mit Fokus auf die SDGs ermöglichten beide Formate sowohl Studierenden und Schülerinnen und Schülern als auch Lehrkräften und Dozierenden fächerübergreifendes, sprachsensibles Arbeiten und interkulturelle Begegnungen.

Teilnehmende an der Summer School

Global relevante Fragestellungen wurden gemeinsam bearbeitet, und die Beteiligten entwickelten (mehr) Sensibilität für andere – kulturelle, regionsspezifische und (gesellschafts-)politische – Perspektiven. Andersartigkeit wird somit als Bereicherung und Lerngelegenheit verstanden – eine wichtige Haltung, die der Tätigkeit (zukünftiger) Lehrkräfte dient.

Fachkenntnisse aus der ganzen Welt

Im Rahmen der Summer School brachte ein interdisziplinäres Team Potsdamer Lehrender sowie internationale Dozierende aus mehreren europäischen Ländern, Australien, Kolumbien, Indien und den USA eine Vielzahl von Fachkenntnissen, Disziplinen und Perspektiven ein.

32 Potsdamer und 22 internationale Studierende lernten und arbeiteten gemeinsam in vier fachspezifischen Study Groups, die bereits im Sommersemester zuvor in hybrider Form begonnen hatten und in Potsdam ihren Abschluss fanden. Ergänzt wurde das Angebot durch interdisziplinäre Workshops sowie ein Kulturprogramm in Potsdam und Berlin.

Stefanie Goertz, Projektkoordinatorin, UP Network for Sustainable Teacher Education
Gerade im interkulturellen und internationalen Austausch gibt es nichts Wertvolleres als die persönliche Begegnung. Online-Formate bieten zwar wichtige Brücken, doch die direkte menschliche Interaktion schafft Verbindungen, die weit über den rein fachlichen Austausch hinausgehen. Es hat mich besonders gefreut zu sehen, wie die Teilnehmenden – sowohl Dozierende als auch Studierende – nach der langen Zeit der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen die Summer School im Präsenzformat genossen haben. Diese persönlichen Begegnungen haben eindrucksvoll gezeigt, wie essenziell sie für das persönliche Wachstum und die Motivation in der internationalen Zusammenarbeit sind.
Stefanie Goertz, Projektkoordinatorin, "UP Network for Sustainable Teacher Education”

Workshops für Schülerinnen & Schüler

In der Projektwoche “1 Week for Future“ bereiteten Dozierende aus den Fachdidaktiken in Abstimmung mit Schulen in Potsdam und Kairo Lehramtsstudierende im Rahmen ihrer Seminare darauf vor, für Schülerinnen und Schüler der 8. Klassenstufe Workshops rund um das Thema der SDGs zu entwickeln und diese später im Rahmen der Projektwoche durchzuführen.

Teilnehmende an der Summer School

Die Umsetzung erfolgte hybrid – sowohl vor Ort an den Schulen als auch online im gemeinsamen Austausch. Icebreaking Activities zwischen den Schülerinnen und Schüler beider Schulen waren vorgelagert und schafften Vertrautheit für die Zusammenarbeit während der Projektwoche.

Positiver Nebeneffekt: Einzelne Teilnehmende beider Formate entschieden sich im Anschluss für ein Praxissemester bzw. einen Studienaufenthalt im Ausland.

Dr. Manuela Hackel, Referentin für die Internationalsierung der Lehrkräftebildungam ZeLB
Die Projektwoche und die Summer School wie auch andere Transferprojekte im Bereich Internationalisierung sind wunderbare Gelegenheiten, mehrere Internationalisierungsziele auf einmal zu bedienen: Wir konnten nicht nur Partnerschaften vertiefen, den Studierenden Praxiserfahrungen zu den inzwischen für alle existenziell wichtig gewordenen Themen im Bereich der Sustainable Development Goals ermöglichen und sie überdies im fächerübergreifenden, kultur- und sprachsensiblen Unterrichten trainieren, sondern zugleich auch den erhofften Nebeneffekt erzielen, dass die Zusammenarbeit mit den Partnern Vertrauen aufgebaut und die Studierenden zu eigenen Mobilitäten motiviert hat, für ihr Praxissemester nach Kairo oder Jakarta bzw. für ein Auslandssemester nach Kolumbien oder in die USA zu gehen. So ist Internationalisierung gleich mehrfach gewinnbringend.
Dr. Manuela Hackel, Referentin für die Internationalisierung der Lehrkräftebildung am ZeLB

Vernetzung & Austausch

Monatliches Netzwerk- und Austauschtreffen mit den Projektkoordinationen der Modellprojekte an den Standorten Heidelberg, Jena, Köln, Marburg, Wuppertal, Gießen und Darmstadt.

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