24 25 das entsprechend den Ansprüchen des Schultypus und der Jahrgangs- stufe. Mehrheitlich stammen die Studierenden aus Europa, in den letzten beiden Jahren sind es am Hamburger EmS-Standort aber ebenfalls Studentinnen und Stu- denten aus nicht europäischen Ländern, die seit 2017 teilnehmen dürfen. «Erstmals war das bei uns im Programmjahr 2018/19 der Fall», er- innert sich Hauke Damerow, «mei- nem ersten EmS-Jahr in Hamburg. Damals meldeten sich eine ägyp- tische Studentin und Studierende aus China, die dann auch tatsäch- lich Projekte realisiert haben. Mehr noch: Die ägyptische Studentin ist in den folgenden Jahren immer wieder auf uns zugekommen. Bis inklusive 2021/22 hat sie insgesamt 6 Projekte an ganz unterschied- lichen Schulen angeboten. Das ist beeindruckend, aber – und das sollte man fairerweise ebenfalls festhalten – eher die Ausnahme als die Regel.» Die meisten führen ein «Wir verstehen uns selbst als europäische Bürgerinnen und Bürger und setzen uns für ein integratives Europa ein. Wir halten den Zusammenhalt der europäischen Länder für essenziell und wollen mit ‹Europa macht Schule› den Austausch zwischen jungen Menschen aus unterschiedlichen Ländern fördern. Standort-Team Hamburg «Ich wollte bei ‹Europa macht Schule› teilnehmen, weil ich denke, dass gerade bei Kindern die Zuge- hörigkeit zu Europa gestärkt werden kann, wenn sie konkrete Erfahrun- gen mit Leuten aus anderen eu- ropäischen Ländern machen und mit ihnen persönlich sprechen. Es ist für mich ganz wichtig, dass dieses eu- ropäische Gefühl lebendig bleibt und gelebt wird. Corentin Rault, der im Programmjahr 2020/21 das EmS-Projekt «Frankreich begegnet Deutschland» durchgeführt hat Dazu zählen Teamarbeit, Öffent- lichkeitsarbeit, Veranstaltungs- organisation, Finanzverwaltung und Projektmanagement, ein nicht zu unterschätzender praktischer Nebeneffekt. Mehr Unterstützung von Hochschulen als Wunsch Nach der besseren und weiterge- henden Unterstützung ihrer frei- willigen Arbeit gefragt, nennt das Hamburger Standort-Team 3 Be- reiche. Das ist erstens die Kommu- nikation ihrer Tätigkeit gegenüber Studierenden, die mit Erasmus+ an Hamburger Hochschulen sind. «Es wäre schön», sagt Leonie Frey, «wenn Incomings gleich zu Beginn ihres Aufenthalts auf ‹Europa macht Schule› und unser Team auf- merksam gemacht werden könn- ten. Dadurch würde sich die Wahr- scheinlichkeit erhöhen, dass noch mehr spannende Projekte entste- hen.» Das wäre gut für EmS, aber ebenso die Hochschulen, ergänzt sie. «Die würden nämlich ihren Studierenden eine Chance eröff- nen, jenseits des Studiums Kontak- te zu knüpfen, Erfahrungen zu ma- chen und mit Projekten an Schulen vielleicht sogar ihre Deutschkennt- nisse zu verbessern.» EmS-Projekt durch, da die Mehr- heit der teilnehmenden Studieren- den nur für 1 oder 2 Semester in Deutschland ist, zum Beispiel mit Erasmus+. Der Lohn für den Einsatz Den Beitrag zur Verständigung zwischen fremden Kulturen, der mit «Europa macht Schule»-Projek- ten geleistet werden kann, betonen gleichfalls die Mitglieder des Ham- burger EmS-Standort-Teams. Anto- nia Steinweg unterstreicht dies ex- plizit mit Blick auf die europäische Ebene, die ja zur Gründung der Initiative geführt hat und weiter- hin namensgebend ist: «Ich bin be- geistert von der europäischen Idee, dem kulturellen und sprachlichen Austausch und überzeugt, dass europäische Einigung nur gelin- gen kann, wenn wir Europa für die junge Generation erfahrbar und greifbar machen – und das tun wir mit ‹Europa macht Schule.›» Wichtig sei außerdem der Kontakt mit internationalen Studierenden, wie Anahit Mikayelyan stellvertre- tend feststellt. Andere aus Sicht des Teams relevante und ihren Einsatz lohnende Aspekte betreffen die Schülerinnen und Schüler, die aus erster Hand Informationen über ihnen in aller Regel fremde Länder erhalten und so ihren Horizont er- weitern können. Und nicht zuletzt bietet das ehrenamtliche Engage- ment den Standortmitgliedern die Möglichkeit, Soft Skills zu erler- nen, die für den weiteren Berufs- und Bildungsweg von Vorteil sind.