Forschung kompakt

Ziel der Publikationsreihe "DAAD Forschung kompakt" ist der Transfer aktueller Befunde der Hochschulforschung im Bereich Hochschulinternationalisierung und akademische Mobilität in die Hochschulpraxis. Hierfür lädt der DAAD Hochschulforschende ein, ihre Forschungsbefunde für die Zielgruppen des DAAD in kompakter und möglichst verständlicher Form neu aufzubereiten. Bei Fragen, Rückmeldungen oder Anregungen zur Publikationsreihe wenden Sie sich bitte an den Projektverantwortlichen Dr. Jan Kercher.

Überblick: Bisherige Publikationen

Hochschulinternationalisierung in Zeiten multipler Disruptionen: Stabilität und Wandel im Kontext des Brexits und der Corona-Pandemie (Juni 2024)

International students and everyday multiculturalism: Understanding students’ encounters within their local communities (Januar 2024)

International Career Services an deutschen Hochschulen: Aktuelle Strukturen und strategische Handlungsperspektiven (Juni 2023)

Studienvorbereitung internationaler Studieninteressierter an staatlichen Studienkollegs – Angebot, Nachfrage und Bedarf (Mai 2023)

Lessons learnt from a bibliometric study of DAAD scholarship holders (März 2023)

Wie wichtig sind Deutschkenntnisse für ein erfolgreiches Studium internationaler Bachelorstudierender? Kernbefunde des SpraStu-Projekts (Februar 2023)

Subjektives Wohlbefinden internationaler Studierender in Deutschland im Studienverlauf und zu Beginn der Coronapandemie (Januar 2023)

Wissenstransfer durch international mobile Forschende – Befunde bibliometrischer Analysen (Dezember 2022)

Wissenschaftsfreiheit weltweit und internationale akademische Mobilität in Deutschland (Oktober 2022)

Beeinflusst studienbezogene Auslandsmobilität das Arbeitseinkommen? Ergebnisse eines Literaturreviews (August 2022)

Virtual Exchange in der internationalen Hochschulbildung – Eine Einführung (Juli 2022)

Wie international ist die Promotion in Deutschland? Eine Analyse auf Basis der National Academics Panel Study (Mai 2022)

Was kosten Studienvisa? Eine global vergleichende Analyse (Januar 2022)

Welchen Einfluss hat die internationale Mobilität auf wissenschaftliche Karrieren? Ein Forschungsüberblick (Juni 2021)

 

Juni 2024

Hochschulinternationalisierung in Zeiten multipler Disruptionen: Stabilität und Wandel im Kontext des Brexits und der Corona-Pandemie

Cover DAAD Forschung kompakt Juni 2024

Zusammenfassung: England, Frankreich und Deutschland zählen zu den wichtigsten europäischen Gastländern für internationale Studierende. Jahrzehntelang schien der Trend länderübergreifend eindeutig: stetig steigende internationale Studierendenzahlen und eine zunehmende Europäisierung des Hochschulwesens, beispielsweise durch das Erasmus-Programm und die Vereinheitlichung von Abschlüssen im Rahmen der Bologna-Reform. Durch das Brexit-Referendum und die Corona-Pandemie wurden etablierte Internationalisierungs- Regelungen und Praktiken im europäischen Hochschulraum massiv gestört. Während einige Hochschulakteure voraussagten, dass die Disruptionen eine radikale Zeitenwende in der europäischen Hochschulinternationalisierung auslösen würden, geht die wissenschaftliche Literatur von einer weitreichenden Stabilität von gesellschaftlichen Institutionen wie Hochschulen aus. Welche Auswirkungen hatten der Brexit und die Corona-Pandemie nun also tatsächlich in verschiedenen Länderkontexten? Die vorliegende Studie untersucht Stabilität und Wandel in den Hochschulinternationalisierungsstrategien Englands, Frankreichs und Deutschlands zwischen 2016 und 2021.

Autorin: Anna Prisca Lohse ist Postdoktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Hochschulbildung im Kontext von digitalem Wandel und Diversität an der Technischen Universität Berlin. Im September 2023 schloss sie erfolgreich ihre Promotion an der Hertie School – The University of Governance in Berlin ab. In ihrer Forschung befasst sie sich mit Hochschulpolitik und dabei insbesondere mit Internationalisierung, Politiktransfer und Europäisierungsprozessen. 

Download [PDF]Hochschulinternationalisierung in Zeiten multipler Disruptionen: Stabilität und Wandel im Kontext des Brexits und der Corona-Pandemie

Januar 2024

International students and everyday multiculturalism: Understanding students’ encounters within their local communities

Cover Forschung kompakt Januar 2024

Abstract: International students’ social transition experiences are often discussed and researched in relation to their experiences on campus and with fellow students. However, international study also involves interactions and connections within students’ local communities beyond formal campus spaces. This paper reports on findings from a recent DAAD-funded research study which focused on the ways international students experience multicultural encounters within their local German communities, using photo-elicitation interviews with 45 students and 6 international office leaders. The study uses a sociological framing of “everyday multiculturalism”, which considered the everyday lived experiences of encountering cultural differences in small, mundane ways throughout our daily lives. The paper concludes with suggestions for practice, reflecting on the ways that DAAD and university staff might embed more holistic supports for international students’ community experiences. 

Authors: Dr Jenna Mittelmeier is Senior Lecturer (Associate Professor) of International Education at the University of Manchester. Her work focuses on the internationalisation of higher education and treatment of international students. She is lead editor for the recently published book, Research with International Students. Karen Broadhurst Healey is a PhD researcher at the Manchester Institute of Education at the University of Manchester. Her research focus is education governance, engagement, community voice. Approaches centre around the use of narrative and place to give voice to experiences beyond the meta- narratives. Daian Huang is a Postgraduate Researcher in Education at the University of Manchester. Her research focuses on the internationalisation of higher education and international students‘ experiences. Mumine Ozturk is a Postgraduate Researcher at the University of Manchester, also working as a Senior Tutor at Manchester Institue of Education. Her research interests are around mental health and wellbeing, particularly interested in teacher wellbeing and how it impacts students. Limanzi Xu is a PhD candidate currently studying at MIE, University of Manchester. Her main interests are in international student mobility, international scholarship systems, higher education policies, etc. 

Download [PDF/EN]: International students and everyday multiculturalism: Understanding students’ encounters within their local communities

Juni 2023

International Career Services an deutschen Hochschulen: Aktuelle Strukturen und strategische Handlungsperspektiven

Cover Forschung kompakt Juni 2023

Zusammenfassung: International Career Services (ICS) ist eine Sammelbezeichnung für Karrieredienste für internationale Studierende. ICS unterstützen internationale Studierende bei der erfolgreichen Integration in lokale, regionale und nationale Arbeitsmärkte und sind im englischsprachigen Raum traditionell fest an Hochschulen verankert. Mit dem Aufkommen englischsprachiger Studiengänge in der jüngeren Vergangenheit haben sich ICS auch in Europa verbreitet. Vor allem an deutschen Hochschulen gibt es eine breite Unterstützung für ICS-Programme. Die vorliegende Forschungsarbeit skizziert Karrieredienste für internationale Studierende an deutschen Hochschulen, präsentiert einen konzeptionellen Rahmen und identifiziert vier strategische Planungsbereiche für Hochschulen, die an einer Weiterentwicklung ihrer ICS interessiert sind.

Autorin: Jessica Schueller ist Doktorandin an der Miami University in Ohio, USA. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind transnationale Hochschulbildung und die Internationalisierung von Career Services. 

Download [PDF/DE]International Career Services an deutschen Hochschulen: Aktuelle Strukturen und strategische Handlungsperspektiven

Download [PDF/EN]International Career Services in Germany: Current Structures and Strategic Ways to Move Forward

Mai 2023

Studienvorbereitung internationaler Studieninteressierter an staatlichen Studienkollegs – Angebot, Nachfrage und Bedarf

Cover Forschung kompakt Mai 2023

Zusammenfassung: Die Bewerbungszahlen internationaler Studieninteressierter in Deutschland zeigen, dass die Anzahl derjenigen, die an einer Studienvorbereitungsmaßnahme teilnehmen müssen, die Anzahl der staatlichen Studienkollegplätze übersteigt. Die begrenzte Anzahl der Studienkollegsplätze erfordert eine Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber. Es gibt Bewerberinnen und Bewerber, die die formalen Voraussetzungen für die Einladung zur Aufnahmeprüfung am Studienkolleg erfüllen, aber nicht eingeladen werden. Andere Bewerberinnen und Bewerber legen die Prüfung ab, scheiden aber im Rankingverfahren aus, weil die Kurskapazitäten nicht ausreichen. Ob und wie viele von ihnen sich erneut bewerben, auf alternative Studienvorbereitungsmaßnahmen ausweichen oder sich gegen ein Studium in Deutschland entscheiden, ist bisher unbekannt. Insgesamt gestalten sich die Wege internationaler Studienbewerberinnen und -bewerber zum Studium, abhängig von der Herkunft ihrer Bildungszeugnisse, dem Bewerbungsprozess, den Möglichkeiten der Studienvorbereitung sowie den Selektionskriterien sehr heterogen. Die daraus resultierende Komplexität spricht für eine Anpassung der Studienzulassung und Studienvorbereitung.

Autorinnen: Rocio Ramirez ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Hochschulforschung an der Martin- Luther-Universität Halle Wittenberg und forscht dort u.a. im Rahmen des Projekts „Studienkollegs für internationale Studieninteressierte – Studienvorbereitung im Wandel“ (Stukol) sowie zum Thema Internationalisierung und Hochschul(system)- Governance. Olivia Laska ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg und forscht dort u. a. im Rahmen des Projekts „Studienkollegs für internationale Studieninteressierte – Studienvorbereitung im Wandel“ (Stukol). Sophie Korthase ist wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg. 

Download [PDF]Studienvorbereitung internationaler Studieninteressierter an staatlichen Studienkollegs – Angebot, Nachfrage und Bedarf

März 2023

Lessons learnt from a bibliometric study of DAAD scholarship holders

Cover Forschung kompakt Maerz 2023

Abstract: In this bibliometric analysis, the authors investigate the feasibility of collecting publications by DAAD-funded researchers and they explore insights into publication patterns that can be gathered from the outputs. While it was possible to extract a considerable set of publications, this process revealed the cruciality of unique author and publication identifiers. Regarding the affiliations of the funded researchers, an increase in connections with Germany can be observed around the funding period, with a large share continuing beyond the funding period. At the same time, German collaborators also establish additional links with sending countries as well. Finally, the DAAD funding can be linked to researchers and their work from a diverse set of countries, and various fields of science, although with a strong orientation towards the biomedical and health sciences and other natural sciences.  

Authors: Prof Johann Mouton is the director of the DSI-NRF Centre of Excellence in Scientometrics and STI Policy, and Professor at the Centre for Research on Evaluation, Science and Technology (CREST) at Stellenbosch University (South Africa). Dr Rodrigo Costas is a senior researcher at the Centre for Science and Technology Studies (CWTS) at Leiden University (the Netherlands), and Extraordinary Associate Professor at the Centre for Research on Evaluation, Science and Technology (CREST) at Stellenbosch University (South Africa). Jonathan Dudek is researcher at the Centre for Science and Technology Studies (CWTS) at Leiden University (the Netherlands). 

Download [PDF]Lessons learnt from a bibliometric study of DAAD scholarship holders

Februar 2023

Wie wichtig sind Deutschkenntnisse für ein erfolgreiches Studium internationaler Bachelorstudierender? Kernbefunde des SpraStu-Projekts

Cover Forschung kompakt Februar 2023

Zusammenfassung: Internationale Studierende brechen ihr Studium deutlich häufiger ab als deutsche Studierende. Häufig werden dafür insbesondere nicht ausreichende Sprachkompetenzen verantwortlich gemacht. In diesem Beitrag werden Kernergebnisse eines Projekts geschildert, das den Zusammenhang von Deutschkompetenzen mit dem Studienerfolg von internationalen Studierenden im Bachelorstudium empirisch untersuchte. Die Befunde verweisen auf sehr heterogene Sprachkompetenzen zum Studienstart und Schieflagen beim sprachlichen Hochschulzugang. Ferner zeigte sich, dass insbesondere rezeptive Kompetenzen (Lesen, Hören) tatsächlich eine wichtige Rolle für den objektiven Erfolg in der Studieneingangsphase spielen. Für den subjektiven Studienerfolg und die soziale und akademische Integration (die wiederum für den objektiven Studienerfolg eine entscheidende Rolle spielen) erwiesen sich andere sprachliche Faktoren als bedeutsam, insbesondere der Umfang des Sprachkontakts auf Deutsch. 

Autorinnen und Autoren: Katrin Wisniewski ist Professorin für Deutsche Sprachwissenschaft / Deutsch als Fremdsprache an der Otto-Friedrich- Universität Bamberg. Wolfgang Lenhard arbeitet in der pädagogischen Psychologie an der Universität Würzburg. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen unter anderem in der Erforschung der Determinanten schulischen und akademischen Bildungserfolgs. Jupp Möhring ist Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich DaF / DaZ an der TU Dresden und Geschäftsführer am Institut für Testforschung und Testentwicklung e. V. 

Download [PDF]Wie wichtig sind Deutschkenntnisse für ein erfolgreiches Studium internationaler Bachelorstudierender? Kernbefunde des SpraStu-Projekts

Januar 2023

Subjektives Wohlbefinden internationaler Studierender in Deutschland im Studienverlauf und zu Beginn der Coronapandemie

Cover Forschung kompakt Januar 2023

Zusammenfassung: Das subjektive Wohlbefinden ist ein relevanter Aspekt der psychischen Gesundheit und steht im Zusammenhang mit akademischem Erfolg. Dennoch liegen bislang wenige Erkenntnisse zum subjektiven Wohlbefinden internationaler Studierender in Deutschland vor. Vor diesem Hintergrund wurde anhand der Daten aus dem Projekt Studienerfolg und Studienabbruch bei Bildungsausländerinnen und -ausländern in Deutschland im Bachelor- und Masterstudium (SeSaBa) mittels diskontinuierlicher latenter Wachstumskurvenmodelle das subjektive Wohlbefinden internationaler Studienanfängerinnen und -anfänger in Deutschland über einen Zeitraum von drei Jahren untersucht. Die Ergebnisse zeigten keine substanzielle Veränderung der mittleren Ausprägung des subjektiven Wohlbefindens im Studienverlauf. Dennoch wurden Unterschiede zwischen Studentinnen und Studenten, zwischen Studierenden aus verschiedenen Herkunftsregionen sowie zwischen Bachelor- und Masterstudierenden identifiziert. Studierende, die im Studienverlauf einen Studienabbruch berichteten, wiesen schon zu Studienbeginn ein geringeres Wohlbefinden auf.

Autorinnen und Autoren: Julia Zimmermann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin (SeSaBa, InterMINT) im Lehrgebiet Bildungspsychologie an der FernUniversität in Hagen. Juan Serrano-Sánchez ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehrgebiet Bildungspsychologie an der FernUniversität in Hagen.

Download [PDF]Subjektives Wohlbefinden internationaler Studierender in Deutschland im Studienverlauf und zu Beginn der Coronapandemie

Dezember 2022

Wissenstransfer durch international mobile Forschende – Befunde bibliometrischer Analysen

Cover Forschung kompakt Dezember 2022

Zusammenfassung: Unter den vielen positiven Aspekten, die mit internationaler Mobilität assoziiert werden, ist der Wissenstransfer besonders wichtig. Möglich ist dies u. a. über international mobile Forschende, die als Wissensvermittelnde fungieren können, indem sie relevantes Wissen im Ausland erwerben und es in ihr Heimatland transferieren. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, wie und welches Wissen übertragen wird, da es an Methoden mangelt, dies zu belegen. In diesem Beitrag wird zum einen das Potenzial bibliometrischer Analysen aufgezeigt, die für die Erfassung des Wissenstransfers international mobiler Forschender entwickelt worden sind. Die bibliometrischen Methoden greifen hierfür auf Autorennetzwerke, Zitationsnetzwerke und lexikalische Verfahren zurück, u. a. zur Bestimmung selten gebrauchter Begriffskombinationen, die explizite Wissensinhalte repräsentieren. Zum anderen werden die mit diesen Methoden gewonnenen Ergebnisse vorgestellt, darunter exemplarisch das im Ausland erworbene Wissen von Forschenden.

Autorinnen und Autoren: Valeria Aman ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung in der Abteilung Forschungssystem und Wissenschaftsdynamik. Aktuell beendet sie ihre Promotion an der TU Berlin zur bibliometrischen Erfassung des Wissenstransfers von international mobilen Forschenden.

Download [PDF]Wissenstransfer durch international mobile Forschende – Befunde bibliometrischer Analysen

Oktober 2022

Wissenschaftsfreiheit weltweit und internationale akademische Mobilität in Deutschland

Cover Forschung kompakt Oktober 2022

Zusammenfassung: In diesem Beitrag wird anhand der neusten Daten des Academic Freedom Index (AFI) ein Überblick zum Stand der Wissenschaftsfreiheit in 179 Ländern und Territorien gegeben. Die zugrundeliegenden Trends werden diskutiert und Handlungsempfehlungen für deutsche Hochschulakteure, die internationale Mobilität fördern, ausgesprochen. Die Daten zeigen einen substantiellen Rückgang von Wissenschaftsfreiheit in 19 Ländern bzw. Territorien weltweit, in welchen dieser Trend häufig mit einer sich vertiefenden Autokratisierung zusammenfällt. Die aus dem AFI gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass die wissenschaftliche Mobilität von und nach Deutschland besonders mit Partnerländern intensiv ist, die die Wissenschaftsfreiheit gut schützen. Die Daten unterstreichen ferner die Attraktivität des deutschen Wissenschaftsstandorts und können in der Förderung von internationalem Austausch auch einen besonderen Bedarf für Schulung und Risikomanagement der beteiligten Forschenden, Studierenden und Universitäten aufzeigen. 

Autorinnen und Autoren: Lars Pelke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politische Wissenschaft an der FAU Erlangen-Nürnberg. Janika Spannagel ist Postdoktorandin am Exzellenzcluster SCRIPTS an der Freien Universität Berlin. Katrin Kinzelbach ist Professorin für Internationale Politik der Menschenrechte an der FAU Erlangen-Nürnberg.

Download [PDF]Wissenschaftsfreiheit weltweit und internationale akademische Mobilität in Deutschland

August 2022

Beeinflusst studienbezogene Auslandsmobilität das Arbeitseinkommen? Ergebnisse eines Literaturreviews

Cover Forschung kompakt August 2022

Zusammenfassung: Das vorgestellte Literaturreview fasst die Ergebnisse von Studien zum Einfluss studienbezogener Auslandsmobilität auf das Arbeitseinkommen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen zusammen. Es zeigt, dass studienbezogene Auslandserfahrung in vielen Beschäftigungskontexten und Ländern einen moderaten positiven Einfluss auf das Arbeitseinkommen hat. Dieser variiert jedoch nach den jeweils betrachteten Absolventengruppen, Beschäftigungskontexten und Arten von Auslandsaufenthalten. Erklären lassen sich die beobachteten Einkommenseffekte vor allem dadurch, dass auslandserfahrene Absolventinnen und Absolventen häufiger gewinnbringend den Arbeitgeber wechseln, besseren Zugang zu gut zahlenden großen und multinationalen Arbeitgebern haben und eher in Ländern mit hohem Lohnniveau Arbeitserfahrung sammeln. Die besseren Fremdsprachenkenntnisse und eine erhöhte Neigung zu postgradualer Hochschulbildung der auslandserfahrenen Absolventinnen und Absolventen leisten hingegen keinen wesentlichen Beitrag zur Erklärung der Einkommenseffekte von studienbezogener Auslandsmobilität.

Autor: Dr. Nicolai Netz ist Leiter der DZHW-Nachwuchsgruppe „Mobilität von Hochqualifizierten“ sowie Co-Leiter des DFG-Projekts „Vulnerabilität von
Studierenden in Zeiten der Corona-Pandemie“ und des COST-Projekts „European Network on International Student Mobility“.

Download [PDF]Beeinflusst studienbezogene Auslandsmobilität das Arbeitseinkommen? Ergebnisse eines Literaturreviews

Juli 2022

Virtual Exchange in der internationalen Hochschulbildung – Eine Einführung 

Cover Forschung kompakt Juli 2022

Zusammenfassung: Virtual Exchange (VE) ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Ansätzen und Methoden der Online-Lehre, bei denen Studierende im Rahmen ihrer regulären Ausbildung über längere Zeit mit Partnerinnen und Partnern verschiedener kultureller Hintergründe virtuell kooperieren und interagieren. Dieser Beitrag diskutiert die Unterschiede zwischen VE und den verwandten Konzepten Virtual Mobility (VM) und Blended Mobility (BM). Im Anschluss daran werden die wesentlichen VE-Lernergebnisse für Lehrende und Studierende skizziert. Den Abschluss bildet ein Vorschlag, wie Hochschulen VE in ihren Internationalisierungsprogrammen berücksichtigen und dessen Akzeptanz unter Lehrenden fördern können. Die These lautet dabei, dass VE weder mit physischen Mobilitätsprogrammen konkurriert noch einen „Notbehelf“ darstellt, der nur in Zeiten von Pandemie und internationalen Reisebeschränkungen relevant ist. Vielmehr ist VE als Vorbereitung auf eine physische Mobilität oder als Ergänzung dazu zu betrachten, die das hochschuleigene Angebot an internationalen Lernerfahrungen für Studierende erweitert.

Autor: Dr. Robert O‘Dowd ist Associate Professor für Englisch als Fremdsprache und angewandte Linguistik an der Universidad de León in Spanien.

Download [PDF/DE]Virtual Exchange in der internationalen Hochschulbildung – Eine Einführung

Download [PDF/EN]: Introducing Virtual Student Exchange in international university education

Mai 2022

Wie international ist die Promotion in Deutschland? Eine Analyse auf Basis der National Academics Panel Study 

Cover Forschung kompakt Mai 2022

Zusammenfassung: In der hier vorgestellten Sonderauswertung der 1. Welle der National Academics Panel Study (Nacaps) werden zwei Perspektiven der Internationalität der Promotion in Deutschland behandelt: die temporäre promotionsbezogene Auslandsmobilität inländischer Promovierender sowie die Situation internationaler Promovierender in Deutschland. Im Fokus der Betrachtung der inländischen Promovierenden steht die Frage, welchen Nutzen sie Auslandsaufenthalten zuschreiben und welche Hindernisse sie diesbezüglich wahrnehmen. Zudem werden ausgewählte Aspekte ihrer Auslandsmobilität thematisiert, wie die Aufenthaltsarten, die Zielregionen und die Einschätzung der beruflichen Zukunft außerhalb Deutschlands. Die Situation der internationalen Promovierenden wird unter Berücksichtigung verschiedener Dimensionen des Promotionsalltags beschrieben, z. B. des unmittelbaren Umfelds der Hochschule (Betreuung und soziale Integration). Außerdem werden ihre Vorstellungen von der beruflichen Karriere nach Abschluss der Promotion beleuchtet.

Autorin: Janka Willige ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung in der Abteilung Bildungsverläufe und Beschäftigung.

Download [PDF]Wie international ist die Promotion in Deutschland? Eine Analyse auf Basis der National Academics Panel Study

Januar 2022

Was kosten Studienvisa? Eine global vergleichende Analyse  

Cover Forschung kompakt Januar 2022

Zusammenfassung: Für internationale Studierendenmobilität ist oft ein Visum nötig. Die Kosten dafür variieren enorm, wie Daten des Global Mobilities Project (GMP) zeigen. So zahlen Studierende aus dem Globalen Süden teils mehr als das Doppelte als Studierende aus Europa. Noch größer sind die Unterschiede, wenn man das Wohlstandsniveau berücksichtigt: Während die Kosten für Studierende aus Westeuropa im Schnitt nur dem Bruchteil eines durchschnittlichen Tageseinkommens entsprechen, müsste man z. B. in Zentralasien fast drei, in Subsahara-Afrika sogar mehr als fünf Wochen arbeiten, um sich ein Visum leisten zu können. Es ergibt sich insgesamt also eine paradoxe Situation: Studierende aus reicheren Ländern müssen weniger bezahlen, wenn sie international mobil sein wollen. Diese globalen Ungleichheiten berühren bedeutsame Aspekte individueller Ungerechtigkeit und weisen auf die Dysfunktionalität von Visaregimes, die internationale Mobilität talentierter Menschen aus dem Globalen Süden strukturell einschränken.

Autor: Dr. Emanuel Deutschmann ist Juniorprofessor für Soziologische Theorie an der Europa-Universität Flensburg und Associate am Migration Policy Centre des Europäischen
Hochschulinstituts in Florenz.

Download [PDF]Was kosten Studienvisa? Eine global vergleichende Analyse

Juni 2021

Welchen Einfluss hat internationale Mobilität auf wissenschaftliche Karrieren? Ein Forschungsüberblick

Cover Forschung kompakt Juni 2021

Zusammenfassung:
In einem systematischen Review werten Nicolai Netz, Svenja Hampel und Valeria Aman 96 empirische Studien zum Einfluss internationaler Mobilität auf wissenschaftliche Karrieren aus. Die Analyse dieses noch jungen, aber in den letzten Jahren sehr dynamischen Forschungsfeldes zeigt, dass internationale Mobilität zum Ausbau wissenschaftlicher Netzwerke beiträgt. Zudem gibt es Hinweise, dass internationale Mobilität die wissenschaftliche Produktivität und Rezeption, das heißt die Anzahl der Publikationen und Zitationen, erhöhen kann. Auch den beruflichen Aufstieg kann internationale Mobilität begünstigen. Sie scheint jedoch ebenso mit durchschnittlich längeren befristeten Beschäftigungsverhältnissen einherzugehen. Andere Karrieredimensionen – wie die
Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung, das wissenschaftliche Fachwissen, der Zugang zu Forschungsinfrastruktur und -finanzierung sowie Reputationsgewinne – wurden erst deutlich seltener und auf Basis weniger belastbarer Forschungsdesigns untersucht.

Autor: Dr. Nicolai Netz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Zentrum
für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und leitet dort die
Nachwuchsgruppe „Mobilität von Hochqualifizierten“.

Download [PDF]Welchen Einfluss hat internationale Mobilität auf wissenschaftliche Karrieren? Ein Forschungsüberblick