Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge (EPOS)
Im Rahmen des DAAD-Förderprogramms erhalten Teilnehmende aus Entwicklungs- und Schwellenländern Individualstipendien für entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge.
Gut ausgebildete heimische Fachkräfte, die mit internationalen Partnerinnen und Partnern vernetzt sind, spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung ihrer Länder. Sie sind der beste Garant für eine bessere Zukunft mit weniger Armut, mehr Bildung und Gesundheit für alle. Der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften verstellt daher vielen Entwicklungsländern den Weg aus der Armut. In vielen Ländern des Südens sind Hochschulen unterfinanziert und überfüllt. Gegenwärtig mangelt es häufig an hochqualifizierten Hochschullehrenden und der Relevanz der Ausbildungsangebote.
Vor diesem Hintergrund hat der DAAD die entwicklungsbezogenen Postgraduiertenstudiengänge (EPOS) geschaffen. In diesem Programm werden ausgewählte Personen aus Entwicklungsländern durch Stipendien gefördert. So können sie in Deutschland einen international konkurrenzfähigen Abschluss in einem Postgraduiertenstudiengang mit enger Praxisverbindung erwerben.
In den Postgraduiertenstudiengängen werden Fach- und Führungskräfte aus Entwicklungs- und Schwellenländern (Liste der antragsberechtigten Länder) als künftige Entscheidungstragende und Kooperationspartnerinnen und -partner Deutschlands weiterqualifiziert. Dies geschieht in Studiengängen aller Wissensbereiche, die für die Entwicklung der Länder, in der Entwicklungszusammenarbeit und bei der Lösung globaler Probleme von Bedeutung sind. Die Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge sollen in internationalen Netzwerken an der Lösung landes-/regionalspezifischer und globaler Herausforderungen mitwirken. Dadurch sollen sie mittel- und langfristige Entwicklungsprozesse initiieren und begleiten.
Darüber hinaus werden durch gezieltes Capacity Development im Sinne der Unterstützung von Personal- und Organisationsentwicklung in den Partnerländern nachhaltige Entwicklungseffekte erzielt. Die Postgraduiertenstudiengänge vermitteln den Programmteilnehmenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen, um die Leistungs- und Entwicklungsfähigkeit ihres Arbeitsumfeldes kontinuierlich zu steigern. Die Absolventinnen und Absolventen sollen ihre Erfahrungen und ihr neu erworbenes Wissen als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an andere weitergeben.
Parallel leisten die Postgraduiertenstudiengänge an den deutschen Hochschulen einen Beitrag zu deren weiterer Internationalisierung: Hier sollen die Teilnehmenden aus den Partnerländern einen Süd-Nord-Wissenstransfer befördern, indem sie ihr regionalspezifisches Know-how an Studierende, Lehrende und Forschende weitergeben und so deren entwicklungsländerbezogene Kompetenzen stärken.
Geförderte Projekte/Maßnahmen
Die aktuell geförderten Master- und PhD-Studiengänge finden Sie in der EPOS-Broschüre.
Das EPOS-Programm fördert erfolgreich Fach- und Führungskräfte aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Seit Bestehen des Programms (1987) wurden mehr als 7.000 Stipendien vergeben, davon sind aktuell etwa 50 Prozent Frauen. Weit über 90 Prozent aller vom DAAD in diesem Programm geförderten Studierenden schließen ihr Studium mit Erfolg ab und erlangen den angestrebten akademischen Abschluss.
Die Ergebnisse einer 2013 veröffentlichten Befragung zeigen, dass etwa 70 Prozent der Absolventinnen und Absolventen nach ihrem Studium in ihre Heimatländer bzw. Heimatregionen zurückkehren. Dabei geben mehr als drei Viertel der DAAD-Geförderten an, dass eine vollkommene bis enge inhaltliche Verbindung zwischen dem EPOS-Studium und der Berufstätigkeit besteht. Viele Alumni des EPOS-Programms arbeiten also in einen beruflichen Kontext, indem sie das erworbene Wissen zu Themen der Entwicklungszusammenarbeit direkt einbringen können und zugleich als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren fungieren.
Um die angestrebten Programmziele noch besser erreichen zu können, richtet der DAAD seine Förderinstrumente gezielt auf die Bedarfe von Entwicklungs- und Schwellenländern aus und untersucht die Wirkung seiner Förderprogramme. Die seit 2014 erfolgte Einführung eines übergreifendenden wirkungsorientierten Monitoringsystems trägt dazu bei, die Qualität und Transparenz unserer Arbeit weiter zu verbessern.
Gefördert durch: