Aufenthalt in Spanien vorbereiten

Ein junger Mann benutzt ein Tablet und einen Stift, um Ideen am Küchentisch festzuhalten.

Finden Sie hier Wissenswertes zu Sprachvoraussetzungen, Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung, Visum, Unterkunft und interkulturelle Hinweise zur Vorbereitung Ihres Auslandsaufenthalts.

Inhalt

Zulassung

Grundsätzlich bestehen für deutsche Studienbewerbende dieselben Bedingungen für den Hochschulzugang wie für Spanier. Voraussetzung für die Zulassung an einer spanischen Hochschule ist die Qualifikation „Bachiller“ oder ein dem spanischen gleichwertiger Sekundarschulabschluss, der mit dem Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) gegeben ist.

Seit dem Studienjahr 2009/2010 ist es generell möglich, das deutsche Abitur als allgemeine Hochschulzulassungsberechtigung für Spanien anerkennen zu lassen und sich dann direkt bei der entsprechenden Universität zu bewerben. Die Anerkennung für diesen Acceso a la unversidad española muss bei der Universidad Nacional de Educación a Distancia (UNED) online beantragt werden.

In diesem Falle wird von der spanischen Hochschule, an der das Studium aufgenommen werden soll, lediglich noch ein Spanisch-Sprachnachweis bzw., falls nicht vorhanden, das Ablegen einer Spanisch-Sprachprüfung verlangt. Die genauen Bedingungen sind vor Ort zu erfragen. Für ein Teilstudium bewirbt man sich direkt bei der jeweiligen Universität - Facultades/Escuelas, die über die Anrechnung von Studien- und Prüfungsleistungen (convalidación de estudios parciales) und die Anerkennung von Studienabschlüssen entscheiden. Die Bewerbungstermine sind bei den Universitäten zu erfragen.

Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis

Staatsangehörige eines EU-Mitgliedslandes können ohne weitere Formalitäten, nur gegen Vorlage eines gültigen Personalausweises oder Reisepasses, nach Spanien einreisen und dürfen sich ohne besondere Erlaubnis bis zu neunzig Tagen dort aufhalten.

Studienbewerber aus EU-Ländern, die mehr als drei Monate in Spanien verbringen wollen, beantragen eine Número de Identidad de Extranjero / N.I.E. beim Ausländerbüro (Oficina de Extranjeria). Eine Liste der Ausländerbüros erhalten Sie beim Ministerio del Interior.
Außerdem muss man sich beim Einwohnermeldeamt (Ayuntamiento) des spanischen Wohnsitzes anmelden (empadronamiento). Dazu ist in der Regel die Vorlage des deutschen Reisepasses oder Personalausweises und der Nachweis eines Wohnsitzes in der Gemeinde erforderlich (z.B. Miet- bzw. Untermietvertrag). Die genannten Dokumente müssen im Original vorgelegt werden, es empfiehlt sich aber außerdem zu diesen Behördengängen einige Fotokopien mitzunehmen.

Während der vorlesungsfreien Zeit kann ein Arbeitsverhältnis ohne Arbeitserlaubnis eingegangen werden.

Lebenshaltungskosten

Im Vergleich zu Deutschland kann man in Spanien von insgesamt etwas niedrigeren Lebenshaltungskosten ausgehen. Nach Erfahrungen von Studierenden ist von einer Orientierungssumme von ca. EUR 800 - 1000,- (ohne Studiengebühren) im Monat auszugehen. In Metropolen wie Barcelona und Madrid sind die Lebenshaltungskosten höher.

Einige Vergünstigungen gibt es über den Internationalen Studentenausweis.

Unterkunft

Die preisgünstigste Unterkunftsmöglichkeit besteht in Wohnheimen der Hochschulen (Colegio Mayor, Residencia Universitaria); das Antragsformular kann bei der jeweiligen Hochschule - beim Ofina de Relaciones Internacionales - angefordert werden. Die Wohnsituation in einem spanischen Wohnheim unterscheidet sich jedoch von der in deutschen Wohnheimen und ist eher mit einer Hostelunterkunft zu vergleichen. Studierende wohnen in Ein- bis Vierbettzimmern mit Halb- oder Vollpension, die Bettwäsche wird gewaschen. Die Preise liegen bei ca. EUR 500,- im Monat mit Verköstigung und bei ca. EUR 250,- ohne.

Die Mieten auf dem Wohnungsmarkt betragen ca. EUR 450,- bis EUR 550,- monatlich für ein Zimmer (in einer Wohngemeinschaft); in den größeren Städten können sie höher sein.

Interkulturelle Hinweise

Spanien ist ein Land voller Vielfalt, Geschichte und Lebensfreude. Studierende haben die Chance, nicht nur eine hervorragende akademische Erfahrung zu machen, sondern auch in die spanische Kultur einzutauchen.

Das spanische Volk ist für seine Herzlichkeit bekannt. Üblicherweise begrüßt man sich mit zwei Wangenküsschen – angefangen mit der rechten Wange. Bei formellen Anlässen oder im akademischen Umfeld reicht jedoch ein Händeschütteln aus. Während Pünktlichkeit in Deutschland oft sehr ernst genommen wird, ist dies in Spanien flexibler. Bei einem privaten Treffen kann man ruhig 10-15 Minuten später kommen, ohne dass es als unhöflich gilt.

In Spanien wird Essen gefeiert – nicht nur als Mahlzeit, sondern als Gelegenheit für Gespräche und gemeinsames Lachen. Das Mittagessen ist die wichtigste Mahlzeit des Tages und wird im Vergleich zu Deutschland oft spät eingenommen. Das Abendessen beginnt meist erst gegen 21 Uhr.

Eine weitere Besonderheit in Spanien ist die Mehrsprachigkeit des Landes. Spanisch ist zwar die offizielle Amtssprache, aber darüber hinaus wird je nach Region Katalanisch, Galicisch oder Baskisch gesprochen. Jede Region hat außerdem einzigartige Traditionen, wie zum Beispiel die „Fallas“ in Valencia, die „Semana Santa“ in Andalusien oder das „San Fermín“-Fest in Pamplona. Ein Besuch dieser Feste hilft die spanische Kultur kennenzulernen.

Weitere Informationen zum Studienleben in Spanien finden Sie in den Erfahrungsberichten deutscher Studierender vor Ort:

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