Studieren und leben in Japan
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Finden Sie hier Wissenswertes zu Sprachvoraussetzungen, Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung, Visum, Unterkunft und interkulturelle Hinweise zur Vorbereitung Ihres Auslandsaufenthalts.
Inhalt
- Zulassung
- Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis
- Lebenshaltungskosten
- Unterkunft
- Interkulturelle Hinweise
- Studierende berichten aus Japan
Zulassung
Um ein Bachelorstudium an einer japanischen Hochschule aufzunehmen, ist die Allgemeine Hochschulreife erforderlich. Darüber hinaus müssen Bewerberinnen und Bewerber in der Regel Aufnahme- und Sprachprüfungen bestehen. Oft ist auch der EJU (Examination for Japanese University Admission for International Students) eine notwendige Voraussetzung für die Zulassung.
Der Bewerbungsprozess für ein oder mehrere Auslandssemester in Japan ist in der Regel weniger aufwendig als für ein reguläres Studium. Kurzzeitstudierende (tokubetsu kenkyuusei) müssen meist nur einen Spracheinstufungstest absolvieren. Allerdings unterscheiden sich die genauen Zulassungskriterien je nach Hochschule.
Studierende müssen einen Bürgen benennen, der die finanzielle Verantwortung für Studiengebühren, Rückreisekosten sowie mögliche Schadensfälle übernimmt.
Für Studienfortsetzer, die sich nur für ca. ein Jahr in Japan aufhalten wollen ist es empfehlenswert, sich als Forschungsstudent (Kenkyusei) zu bewerben.
In Deutschland erworbene Abschlüsse wie Magister, Staatsexamen oder Diplom werden in Japan üblicherweise dem Shushi (Masterabschluss) gleichgesetzt. Nach Bestehen der obligatorischen Eingangsprüfung berechtigen sie somit formal zur Aufnahme eines Promotionsstudiums.
Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis
Für einen Studienaufenthalt über 90 Tage in Japan ist ein Visum erforderlich. Die Beantragung eines Visums für Studienzwecke beansprucht eine Bearbeitungszeit von zwei bis drei Monaten. Nähere Informationen zu den aktuellen Einreisebestimmungen geben die japanische Botschaft und die Konsulate. Dort kann man sich auch nach den Voraussetzungen für eine Arbeitserlaubnis erkundigen.
Die gängigen Visatypen für internationale Studierende und Wissenschaftler in Japan sind „College Student“, „Cultural Activities“, „Researcher“ bzw. „Professor“.
In der Regel beantragen Sprachschulen und Universitäten für Sie vorab ein „Certificate of Eligibility“, welches zusammen mit dem Visumsantrag eingereicht werden muss und die Bearbeitung erleichtert.
Studierende erhalten normalerweise ein Visum mit dem Vermerk „multiple entry“. Dieser Zusatz bedeutet, dass eine wiederholte Ein- und Ausreise innerhalb des Gültigkeitszeitraumes möglich ist. Dazu muss jedoch vor jeder Ausreise ein kurzes Formular (Re-entry permit) ausgefüllt werden, das zum Beispiel am Flughafen ausliegt.
Bei der Einreise erhält man eine „Resident Card“, welche man wie einen Ausweis bei sich tragen muss. Innerhalb von 14 Tagen muss man sich zudem bei der zuständigen Behörde (kuyakusho, shiyakusho) melden, sofern der Wohnsitz bereits feststeht. Bei Adressänderungen sowie zur Abmeldung vor der Ausreise sollte man sich ebenfalls bei dieser Behörde melden. Die „Resident Card“ wird dann am Flughafen in Japan ungültig gemacht, es sei denn, man hat eine Wiedereinreiseerlaubnis.
Lebenshaltungskosten
Japan ist mit seinen hohen Binnenmarktpreisen eines der teuersten Länder der Welt. Internationale Studierende sollten für ihre monatlichen Lebenshaltungskosten (ohne Studiengebühren) etwa 800 bis 1.000 Euro einplanen. In ländlichen Gebieten sind die Lebenshaltungskosten meist wesentlich günstiger.
Einige Vergünstigungen gibt es über den Internationalen Studentenausweis.
Unterkunft
Die preisgünstigste Möglichkeit sind i.d.R. die Wohnheime der Hochschulen sowie privat geführte Wohnheime. Eine rechtzeitige Reservierung/Vermittlung mit Hilfe des International (Student) Centers der Hochschule eines Platzes empfiehlt sich. Informationen zur Vermittlung von Wohnheimplätzen erhält man bei der JASSO. Behilflich sein kann u.U. auch die Deutsch-Japanische Gesellschaft sowie die Außenstelle des DAAD in Tokyo.
Für internationale Studierende, die nicht in einem Wohnheim der Universität unterkommen, sind sogenannte „Share Houses“ oder „Guest Houses“ eine Alternative. In diesen kann man voll möblierte Zimmer meist für einen kurzen Zeitraum mieten und teilt sich Küche und Badezimmer mit anderen Studierenden.
Bei der Unterzeichnung eines neuen Mietvertrages ist es wichtig, die neben der eigentlichen Miete anfallenden Kosten zu berücksichtigen. So gibt es wie in Deutschland oftmals eine Kaution in Höhe mehrerer Monatsmieten, sowie das sog. reikin (Dankesgeld) und Maklergebühren. Nur die Kaution kann beim Auszug zurückerstattet werden.
Interkulturelle Hinweise
In Japan gibt es zahlreiche Verhaltenshinweise, die vom richtigen Winkel bei Verbeugungen über das geduldige Anstehen vor Zugtüren bis zum Austauschen von Gastgeschenken reichen. Auch wenn es im Alltag viele Fettnäpfchen gibt, wird einem als internationaler Studierender ein kulturell bedingter Fauxpas meist bereitwillig verziehen, solange man dem Gegenüber mit Höflichkeit und Respekt begegnet.
Höflichkeit spielt eine zentrale Rolle in Japan und Verbeugungen sind eine gängige Begrüßungsform. Außerdem gilt es als unhöflich, wenn man etwas zurückweißt, verneint oder seine Meinung deutlich und direkt äußert. Japaner achten darauf, das Gesicht des Gegenübers zu wahren.
Weitere Informationen zum Studienleben in Japan finden Sie in den Erfahrungsberichten deutscher Studierender: