„PROFI“ - Förderung der bildungsadäquaten Integration in den deutschen Arbeitsmarkt

Studierende arbeiten am PC

Mit dem Programm „PROFI“ erhalten geflüchtete Akademikerinnen und Akademiker an deutschen Hochschulen die Möglichkeit, einen deutschen Hochschulabschluss oder ein Hochschulzertifikat in verkürzter Studiendauer zu erlangen. Damit sollen die Arbeitsmarkt- und Teilhabechancen hochqualifizierter Geflüchteter in Deutschland gesteigert werden.

Hintergrund

Bereits seit Jahren engagiert sich der DAAD erfolgreich für die Integration Geflüchteter in das deutsche Hochschulsystem. Aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entwickelte der DAAD im Jahr 2015 angesichts der hohen Zuwanderungszahlen nach Deutschland ein umfassendes Maßnahmenpakt zur Förderung von Hochschulprogrammen, die zur erfolgreichen Integration Geflüchteter in das deutsche Hochschulsystem beitragen. Im Rahmen dieser Programme wird studierfähigen und -willigen Geflüchteten durch die Förderung von studienvorbereitenden und studienbegleiten Maßnahmen die Aufnahme bzw. Fortführung eines Studiums an einer deutschen Hochschule ermöglicht. Mithilfe flankierender Maßnahmen werden sie darüber hinaus für einen erfolgreichen Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt vorbereitet. Zahlreichen Geflüchteten ist es dadurch bereits gelungen in der deutschen Hochschullandschaft Fuß zu fassen.

Eine Vielzahl der nach Deutschland geflüchteten Menschen verfügt jedoch schon über einen im Ausland erworbenen akademischen Abschluss sowie teilweise über einschlägige Berufserfahrung. Dennoch finden geflüchtete Akademikerinnen und Akademiker auf dem deutschen Arbeitsmarkt nur selten eine bildungsadäquate Beschäftigung, sondern nehmen eine Arbeit auf, die nicht ihrer beruflichen Qualifikation entspricht. Das in 2019 erstmals ausgeschriebene PROFI-Programm richtet sich an hochqualifizierte Geflüchtete, die in ihrem Heimatland bereits einen Studienabschluss erworben haben, aber keine bzw. keine bildungsadäquate Beschäftigung in Deutschland finden. Den Teilnehmenden sollen im Rahmen von akademischen Qualifizierungsprogrammen nicht nur ergänzende Fachkenntnisse vermittelt werden, sondern sie erhalten darüber hinaus auch eine individuell zugeschnittene Beratung sowie eine gezielte Vorbereitung auf den deutschen Arbeitsmarkt. Die Qualifizierungsprogramme schließen dabei mit dem Erwerb eines anerkannten Hochschulzertifikats oder eines deutschen Hochschulabschlusses ab.

Programmziele

Ziel des Profi-Programms ist es, die Chancen für geflüchtete Akademikerinnen und Akademiker zu steigern, eine bildungsadäquate Beschäftigung in Deutschland aufzunehmen. Im Rahmen der Qualifizierungsangebote soll dafür an bereits vorhandenes Wissen und Qualifikationen in Bezug auf erbrachte Studienleistungen im Ausland, berufliche Erfahrungen, sprachliche Kompetenzen und biographische Ressourcen der Teilnehmenden angeknüpft werden.

Der Schwerpunkt der Maßnahmen liegt auf der fachlichen Qualifizierung, mit dem Ziel in einer verkürzten Studiendauer einen deutschen Hochschulabschluss oder ein Hochschulzertifikat zu erwerben bzw. eine Anerkennung bereits vorhandener beruflicher Qualifikationen zu erreichen. Flankiert von umfassenden Beratungs- und Betreuungsangeboten, der Förderung von sprachlichen und überfachlich-methodischen Kompetenzen sowie Maßnahmen für ein erfolgreiches Übergangsmanagement, wird im Rahmen des Profi-Programms eine ganzheitliche Unterstützung sichergestellt.

Die langfristigen und übergeordneten Ziele des Programms bestehen darin, dem für viele Bereiche konstatierten Fachkräfteengpass entgegen zu wirken. Die Eingliederung in die Berufswelt soll langfristig die gesellschaftliche Integration und Teilhabe der Zielgruppe begünstigen. Darüber hinaus können Hochschulen einen Beitrag zur Schaffung internationaler Strukturen und zur Steigerung der Chancengleichheit in der zunehmend diversen Studierendenschaft in gesamt Deutschland leisten und ihre regionalen Netzwerke mit (arbeitsmarkt-)relevanten Akteuren weiter ausbauen.

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