Helmut-Schmidt-Programm (Public Policy and Good Governance, PPGG)
Der DAAD fördert mit dem Helmut-Schmidt-Programm zukünftige Führungskräfte aus Entwicklungs- und Schwellenländern, die für Demokratie und soziale Gerechtigkeit eintreten möchten.
Hintergrund
Schlechte Regierungsführung wirkt sich auf alle gesellschaftlichen Bereiche aus und trifft jeden einzelnen Bürger unmittelbar. Gewalttätige Konflikte bedrohen elementare Menschenrechte. Grundrechte auf Bildung, Gleichberechtigung und soziale Sicherheit werden vorenthalten oder nur unzureichend ermöglicht, Chancen auf eine selbstgestaltete Zukunft ungerecht verteilt. Schlechte Regierungsführung hemmt häufig die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Ländern des globalen Südens.
Daher will der DAAD mit dem Helmut-Schmidt-Programm zukünftige Führungskräfte in Politik, Recht, Wirtschaft und Administration nach den Prinzipien guter Regierungsführung akademisch weiterqualifizieren und praxisorientiert auf ihre spätere berufliche Tätigkeit vorbereiten.
Das Programm bietet sehr gut qualifizierten Absolventinnen und Absolventen mit einem ersten Hochschulabschluss die Chance, einen Master in Fächern zu erwerben, die für die soziale, politische und wirtschaftliche Entwicklung in den Heimatsländern/-regionen von besonderer Bedeutung sind. Gefördert werden junge Fach- und Führungskräfte aus Entwicklungs- und Schwellenländern (es gilt die jeweils gültige DAC-Liste).
Programmziele
Ziel des Programms ist es, zukünftige Führungskräfte aus Entwicklungs- und Schwellenländern auszubilden, die aktiv an der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung ihrer Heimatländer mitwirken.
Aufgrund der in Deutschland erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen sollen die Geförderten später dazu beitragen, in ihren Heimatländern/-regionen demokratisch orientierte und auf die Überwindung sozialer Gegensätze gerichtete Wirtschafts- und Gesellschaftsformen zu etablieren.
Außerdem soll der Aufbau von entwicklungsrelevanten Netzwerken zwischen den Studierenden, Alumni und den beteiligten Hochschulen gefördert werden.
Mit dem Programm will der DAAD einen Beitrag leisten, gute Regierungsführung und zivilgesellschaftliche Strukturen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu unterstützen.
Geförderte Projekte/Maßnahmen und beteiligte Partner
Im Rahmen des Programms werden Stipendien für Masterstudien an deutschen Hochschulen vergeben. Außerdem werden Feldforschungen und Praktika sowie die Teilnahme an Vernetzungsveranstaltungen gefördert. Zusätzlich werden den Hochschulen Mittel für intensive Betreuungsmaßnahmen der Stipendiatinnen und Stipendiaten zur Verfügung gestellt.
Am Programm sind aktuell folgende Hochschulen und Masterstudiengänge beteiligt:
- Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Social Protection
- Universität Duisburg-Essen, Development and Governance
- Willy Brandt School of Public Policy, Erfurt, Public Policy
- Universität Magdeburg, Peace and Conflict Studies
- Hochschule Osnabrück, Management in Nonprofit-Organisations
- Universität Passau, Development Studies
- Universität Passau, Governance and Public Policy
Ergebnisse
Die Ausbildung junger Fach- und Führungskräfte ist sehr erfolgreich und seit 2009 haben ca. 1.100 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus über 100 Ländern das Masterstudium in Deutschland erfolgreich abgeschlossen. Der Frauenanteil der Geförderten liegt bei über 50 Prozent. Absolventinnen und Absolventen des Helmut-Schmidt-Programms finden Anstellungen unter anderem in Ministerien ihrer Heimatländer, UN-Institutionen, NGOs oder sind als Beraterinnen und Berater in den unterschiedlichsten Fachbereichen tätig.
Regelmäßig durchgeführte Evaluierungen und Befragungen zeigen, dass über 95 Prozent aller vom DAAD in diesem Programm geförderten Studierenden ihr Studium mit sehr gutem bis gutem Erfolg abschließen und den angestrebten akademischen Abschluss erlangen. Über 90 Prozent der Absolventen des Helmut-Schmidt-Programms sind mit ihrem Studium vollumfänglich zufrieden.
Um die angestrebten Programmziele noch besser erreichen zu können, richtet der DAAD seine Förderinstrumente gezielt auf die Bedarfe von Entwicklungs- und Schwellenländern aus und untersucht die Wirkung seiner Förderprogramme. Hierzu wurde ein übergreifendendes wirkungsorientiertes Monitoringsystem eingeführt, dass dazu beiträgt, die Qualität und Transparenz unserer Arbeit, gemeinsam mit den beteiligten Studiengängen, weiter zu verbessern.
Gefördert durch: